In Armenien: Gemeinsame Militärübung mit den USA startet nächste Woche

In der kommenden Woche wollen Armenien und die USA eine gemeinsame Militärübung durchführen. Wie das armenische Verteidigungsministerium mitteilt, dient die Übung unter der Vorbereitung seiner Streitkräfte auf eine Teilnahme an internationalen Friedensmissionen.

Armenien will auf seinem Territorium vom 11. bis 20. September mit den USA die gemeinsame Militärübung "Eagle Partner 2023" durchführen, teilte das armenische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.

Im Rahmen der Übung sollen "Operationen zur Stabilisierung der Beziehungen zwischen den Konfliktparteien" während Friedensmissionen trainiert werden. Die Übung ziele darauf ab, die Interoperabilität von an internationalen Friedensmissionen teilnehmenden Verbänden zu verbessern und bewährte Erfahrungen in den Bereichen Führung und taktische Kommunikation auszutauschen. Ein weiteres Ziel der Übung sei es, die Bereitschaft der armenischen Truppen für geplante Beurteilungen im Rahmen des NATO-Programms "Partnerschaft für den Frieden" zu erhöhen, so das Ministerium. Wie viele US-amerikanische und armenische Soldaten an der Übung beteiligt sein werden, teilte die Behörde nicht mit.

Im Januar hatte Armenien die Übungen des Militärbündnisses OVKS auf seinem Territorium für 2023 abgesagt. An der Übung sollten Einheiten der russischen Armee und anderer Mitgliedsstaaten des Bündnisses teilnehmen. Im August beschloss Jerewan, nicht an der gemeinsamen OVKS-Übung in Weißrussland zur Beseitigung der Folgen eines Unfalls an einer Nuklearanlage teilzunehmen.

Die OVKS-Charta sieht gemeinsame Maßnahmen im Falle einer Bedrohung vor, einschließlich der kollektiven Verteidigung. Die Zwietracht zwischen Armenien und der OVKS entstand nach der Verschärfung der Beziehungen zwischen Jerewan und Baku im vergangenen Herbst. Nach Kämpfen mit der aserbaidschanischen Armee wandte sich Armenien hilfesuchend an die OVKS, doch die Organisation befürwortete eine gewaltfreie Lösung des Problems. Jerewan war gezwungen, Bakus Bedingungen zuzustimmen.

Zuvor hatte Gunther Fehlinger, der Präsident des Europäischen Komitees für die Entwicklung der NATO, an Armenien appelliert, dem Nordatlantischen Bündnis beizutreten. Er schrieb darüber im sozialen Netzwerk X.

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