Rheinmetall will in den kommenden Monaten Panzerfabrik in der Ukraine eröffnen

Die Rheinmetall AG hat vor, in den kommenden zwölf Wochen in der Ukraine ein Werk für gepanzerte Fahrzeuge zu eröffnen. Der deutsche Rüstungskonzern werde dabei mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukroboronprom kooperieren, sagte der Vorstandsvorsitzende Armin Papperger.

Rheinmetall wolle in den kommenden Monaten eine Panzerfabrik in der Ukraine eröffnen, sagte Firmenchef Armin Papperger in einem Interview mit CNN. "In den nächsten zwei bis drei Monaten werden wir die erste Werkstatt in der Ukraine, im westlichen Teil der Ukraine, eröffnen, in der sie ihre Fahrzeuge selbst warten können." Ihm zufolge sollen dort zunächst die Transportpanzer Fuchs gebaut und gewartet werden.

Papperger wies darauf hin, dass der Konzern damit beginnen werde, die Mitarbeiter vor Ort zu schulen. "Die Ukrainer müssen sich selbst helfen. Wenn sie in den kommenden zehn oder zwanzig Jahren immer darauf warten müssen, dass ihnen die Europäer oder Amerikaner helfen … ist das nicht möglich", sagte er. 

Rheinmetall plane, die Fabrik an einem nicht näher genannten Ort im Westen des Landes gemeinsam mit dem ukrainischen Staatsverteidigungskonzern Ukroboronprom zu betreiben. Die Anlage werde vor möglichen russischen Angriffen geschützt, betonte er. "Derzeit gibt es in der Ukraine viele Fabriken, die Militärgüter herstellen. Diese ist nur eine weitere – und die können wir auch schützen."

Darüber hinaus betonte Papperger, dass das Ziel ist, die jährliche Produktion von Artilleriegeschossen von 100.000 auf 600.000 im Jahr 2024 zu steigern, wobei der Großteil davon für die Ukraine bestimmt sei. "Theoretisch kann Rheinmetall 60 Prozent des Artilleriemunitionsbedarfs der Ukraine bereitstellen."

Anfang des Jahres hatte Rheinmetall angekündigt, auf ukrainischem Boden ein Werk im Wert von 200 Millionen Euro eröffnen zu wollen, in dem jährlich rund 400 Panzer produziert werden sollen. Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew warnte damals, Moskau wird sich rächen, indem es jede Anlage angreife, die Rheinmetall in der Ukraine errichte. "Bitte genaue Koordinaten des künftigen Werks zuschicken. Danke!", twitterte er.

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