Selenskij fordert Erfolge der ukrainischen Armee vor NATO-Gipfel

Laut Präsident Selenskij muss Kiew in den nächsten zehn Tagen "Ergebnisse auf dem Schlachtfeld" vorweisen. Westliche Beamte gehen davon aus, dass die Offensive der Ukraine nicht gut läuft und weitere Unterstützung von ihrem Ergebnis abhängt.

Im Gespräch mit mehreren spanischen Medien erklärte der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij, Kiew müsse noch vor dem Treffen der NATO-Staats- und Regierungschefs am 11. Juli in Vilnius "Ergebnisse vorweisen". Damit meinte er die ukrainische Gegenoffensive gegen Russland. Zugleich räumte der Politiker ein, dass "jeder Kilometer Leben kostet".

Selenskij wies darauf hin, dass "sintflutartige Regenfälle einige Prozesse ziemlich verlangsamt haben", und forderte westliche Unterstützer erneut auf, weiterhin Waffen an die Ukraine zu liefern. Er behauptete auch, dass die Offensivoperationen der Ukraine im letzten Herbst durch das späte Eintreffen der Artillerie untergraben worden seien. Selenskij wörtlich:

"Wir haben aufgehört, weil wir nicht vorrücken konnten. Ein Vorrücken bedeutete den Verlust von Menschen, und wir hatten keine Artillerie. Wir sind in dieser Hinsicht sehr vorsichtig. Schnelles Handeln ist nicht immer sicher."

Der ukrainische Präsident wiederholte auch seine langjährige Forderung, dass Kiew endlich in die NATO aufgenommen werden solle. Die NATO ohne die Ukraine sei keine NATO, erklärte er und behauptete, dass es auf dem Kontinent keine anderen Armeen wie die ukrainische gebe, die über diese Kampferfahrung verfügten.

Zuvor hatte der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes, Igor Schowka, davor gewarnt, dass der ukrainische Staatschef dem NATO-Gipfel fernbleiben könne, wenn sich der Block nicht ernsthaft für einen Beitritt Kiews einsetze. Davor hatte Jens Stoltenberg, der Chef des von den USA geführten Militärblocks, erklärt, dass Gespräche über eine Mitgliedschaft der Ukraine nur unter der Bedingung aufgenommen werden könnten, dass sich die Ukraine gegen Russland durchsetze.

Mehr zum ThemaUS-Journalist: An die Ukraine gelieferte Waffen landen bei Kriminellen in Westeuropa