Ungarns Außenminister weist Vorwürfe Kiews zur Überstellung von gefangenen Soldaten zurück

Der ungarische Außenminister Szijjártó bezeichnete die Anschuldigungen seines ukrainischen Amtskollegen zur Freilassung von gefangengenommenen Soldaten als falsch. Kuleba hatte behauptet, dass dies im politischen Interesse des Ministerpräsidenten Ungarns erfolgt sei.

Ungarns Außenminister Péter Szijjártó hat die Vorwürfe des ukrainischen Außenministers Dmitri Kuleba gegen den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán im Zusammenhang mit der Überstellung von elf Kriegsgefangenen transkarpatischer Herkunft nach Budapest zurückgewiesen. Diesbezüglich äußerte sich der Diplomat auf Facebook:

"Ich habe es schon mehrmals deutlich erklärt, ich werde es noch einmal erklären: Elf Menschen wurden aus der Gefangenschaft befreit als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der Russisch-Orthodoxen Kirche und dem Malteser Hilfsdienst. Dies geschah ohne die Beteiligung der ungarischen Regierung."

Szijjártó wies auch darauf hin, dass der ukrainische Außenminister wisse, wo er zu finden sei, wenn es noch Fragen oder Missverständnisse gebe. Zuvor hatte Kuleba erklärt, dass die Freilassung der gefangengenommenen Militärangehörigen angeblich im politischen Interesse Orbáns erfolgt sei.

Anfang Juni meldete die Russisch-Orthodoxe Kirche, dass eine Gruppe ukrainischer Soldaten transkarpatischer Herkunft nach Budapest überführt worden sei. Dies sei unter Beteiligung der Kirche und mit dem Segen des Patriarchen von Moskau, Kirill I., und ganz Russland geschehen, hieß es.

Später bezeichnete der stellvertretende ungarische Ministerpräsident Zsolt Semjén das Ereignis als Zeichen des Entgegenkommens der Russisch-Orthodoxen Kirche. Das ukrainische Außenministerium erklärte seinerseits, dass Kiew über diese Verhandlungen nicht informiert worden sei, und forderte, dass der Konsul der Republik die Kriegsgefangenen unverzüglich sehen dürfe.

Mehr zum ThemaUngarn drängt auf sofortigen Waffenstillstand: Chance für Friedensgespräche und Friedensabkommen