US-Präsident Joe Biden wird im nächsten Monat den indischen Premierminister Narendra Modi im Weißen Haus empfangen und umwirbt damit einen indopazifischen Staatschef, mit dem er sich um engere Beziehungen bemüht, da die USA versuchen, Chinas "wachsendes Selbstbewusstsein in der Region zu bremsen", berichtete die Agentur Associated Press (AP).
Modis Besuch am 22. Juni "wird die tiefe und enge Partnerschaft zwischen den USA und Indien und die warmen Bande der Familie und Freundschaft, die Amerikaner und Inder miteinander verbinden, bekräftigen", sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Mittwoch bei der Ankündigung des offiziellen Staatsbesuchs des indischen Führers.
Seit seinem Amtsantritt bemüht sich Biden um die Wiederbelebung der Quad, einer internationalen Partnerschaft mit den USA, Australien, Indien und Japan. Doch im Gegensatz zu den anderen Quad-Ländern und weiteren wichtigen Verbündeten der USA hat Indien keine Sanktionen gegen Russland verhängt und die Militäroperation Russlands in der Ukraine nicht verurteilt. Russland ist Indiens größter Lieferant von Militärgütern.
Während Biden versuchte, die Welt gegen Russland zu vereinen, steigerte Indien seine Einfuhren von russischem Öl. Dadurch konnte Indien seine Energielieferungen mit einem Preisnachlass erhöhen, während sich seine Wirtschaft von der Coronavirus-Pandemie erholen musste.
Aber die USA haben angesichts des wachsenden Wettbewerbs gegen China stärkere wirtschaftliche Beziehungen zu Indien und anderen Ländern des indopazifischen Raums in den Vordergrund gestellt. Das hat bislang auch dazu beigetragen, die Differenzen zwischen den USA und Indien über Russland zu mildern.
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