EU finanziert Impfbus-Flotte für die Ukraine

59 rollstuhlgerechte Impfbusse touren durch die Ukraine, um die zu einem großen Teil impfunwillige Bevölkerung gegen COVID-19, Masern und Diphtherie zu impfen. Die Gesundheit der ukrainischen Bevölkerung ist der Weltgesundheitsorganisation und der EU ein wichtiges Anliegen.

Zur Erhöhung der Impfquote in der Ukraine führt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Impfkampagne in der Ukraine durch. Einem tkp-Bericht zufolge, finanziert die EU dafür aktuell 59 Impfbusse, die in dem Land möglichst vielen Menschen den Zugang zu verschiedenen Impfungen ermöglichen sollen.

Insbesondere seien alle Busse rollstuhlgerecht ausgestattet, hieß es auf dem Twitter-Account der WHO / Europa. "Gemeinsam mit unseren Partnern bringen wir den Menschen Gesundheit dahin, wo sie sind", betonte die WHO am Sonntag auf Twitter ihr Anliegen, bei den Menschen in der Ukraine vor Ort für Gesundheit zu sorgen.

Mit den Impfstoffen gegen COVID-19, Masern und Diphtherie sollen laut Beschreibung der WHO-Impfkampagne alle von der "ukrainischen Regierung kontrollierten Regionen" aufgesucht werden, hieß es in dem Artikel des österreichischen Redaktionsnetzwerks tkp am Sonntag.

In der Ukraine seien nach Bewertung der WHO zu wenig Menschen geimpft. Hans Henri P. Kluge, Chef des WHO-Regionalbüros Europa, habe festgestellt, dass nur 11 Prozent der dorthin gelieferten Corona-Impfstoffen eingesetzt worden seien:

"Von den 35 Millionen Dosen COVID-19-Impfstoff, die seit Beginn der Pandemie ins Land geliefert wurden, sind nach dem 24. Februar 2022 nur 4 Millionen Dosen (11 %) eingesetzt worden."

Die niedrige Corona-Impfquote bringe der Meinung des WHO-Regionalleiters zufolge auch Probleme bei Routine-Impfungen mit sich. Man müsse daher jetzt in der Ukraine mit Masern- und Diphtherie-Ausbrüchen rechnen. Kluges Schlussfolgerung lautete:

"Wir beobachten auch, dass die Routineimpfungen dadurch vor Herausforderungen gestellt werden, und wir bereiten uns auf die Risiken von Masern- und Diphtherieausbrüchen vor."

Grundsätzlich sei die Bevölkerung in ganz Osteuropa gegenüber den Corona-Impfungen viel skeptischer eingestellt gewesen als in Westeuropa. Dementsprechend hätten sich auch die Menschen in der Ukraine schon vor dem Krieg zu großen Teilen nicht gegen Corona impfen lassen, trotz teilweise erheblicher Konsequenzen. Denn auch in der Ukraine habe für einige Arbeitsplätze die "2G-Regel" gegolten, wonach Ungeimpfte ihre Arbeit verloren.

Mittlerweile würde sich die ukrainische Regierung im Hinblick auf die Impfungen als Vorzeigeland inszenieren, hieß es weiter. So habe der ukrainische der Vize-Gesundheitsminister gegenüber der Weltgesundheitsorganisation mitgeteilt:

“Während des Einmarsches der Russischen Föderation in die Ukraine wurde die Impfkampagne nicht einen einzigen Tag lang unterbrochen. Dank unserer Partner werden die gespendeten Busse die regionalen Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention erheblich stärken, damit wir die Routineimpfungen verstärken und so viele Menschen wie möglich mit Impfungen gegen COVID-19 erreichen können."

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