Einem am 22. März von Reuters veröffentlichten Bericht zufolge wird die OPEC+-Gruppe ihre Förderziele für 2023 trotz eines Ölpreiseinbruchs aufgrund einer drohenden Bankenkrise wahrscheinlich nicht ändern. Der Ölpreis ist in letzter Zeit infolge von Liquiditätsschwierigkeiten und Verlusten im Bankensektor um 10 Prozent gefallen. Trotz zunehmender wirtschaftlicher Bedenken sei es jedoch unwahrscheinlich, dass die OPEC+ ihre Förderquoten ändern werde, so drei OPEC+-Beamten, die mit der Nachrichtenagentur sprachen.
Im Oktober 2022 beschloss die OPEC+, ihre Fördermenge um 2 Millionen Barrel pro Tag zu drosseln und dieses neue Produktionsniveau bis Ende 2023 beizubehalten. Grund für die Kürzung waren Befürchtungen bezüglich einer drohenden Rezession und einer sinkenden Energienachfrage.
Der Gemeinsame Ministerielle Überwachungsausschuss (JMMC) der OPEC+ wird am 3. April zu seiner nächsten Sitzung zusammenkommen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. In einem Interview im Februar 2023 erklärte der saudische Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman außerdem, dass die von der OPEC+ durchgeführte Drosselung der Ölproduktion bis zum Ende dieses Jahres in Kraft bleiben werde und derzeit keine weiteren Kürzungen erforderlich seien.
Die in Wien ansässige Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und ihre Kooperationspartner sind als OPEC+ für rund 40 Prozent der globalen Förderung verantwortlich. Ihre knappe Produktion galt zuletzt als ein Grund für die gestiegenen Ölpreise, die sich in der Nähe ihres Höchststandes seit Herbst 2014 bewegen. Hinzu kam die solide Nachfrage nach Öl und Kraftstoffen sowie die geopolitische Krise um die Ukraine und Russland.
Mehr zum Thema - Überraschungsbesuch des saudischen Außenministers in der Ukraine