Moskau: Saudischer Top-Diplomat versichert "unerschütterliches Engagement" Saudi-Arabiens für OPEC+

Bei einem Treffen sprachen Prinz Faisal und Außenminister Lawrow unter anderem über den bilateralen Handel, die Stabilität des Ölmarktes und eine mögliche Rückkehr des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in die Arabische Liga.

Der russische Außenminister, Sergei Lawrow, empfing am Donnerstag seinen saudischen Amtskollegen Faisal bin Farhan Al-Saud in Moskau, um die bilateralen Beziehungen und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu erörtern. Der saudi-arabische Außenminister bedankte sich bei seinem russischen Amtskollegen für den herzlichen Empfang in Moskau und betonte, dass beide Länder "stets bestrebt sind, ihre Beziehungen auszubauen und zu stärken."

Prinz Faisal und Lawrow sprachen auch über den bilateralen Handel, die Stabilität des Ölmarktes und eine mögliche Rückkehr des syrischen Präsidenten Baschar Al-Assad in die Arabische Liga. Der saudische Außenminister bekräftigte zudem die Hoffnung seines Landes auf eine politische Lösung des Ukraine-Krieges. "Das Königreich ist bereit, bei der Lösung der Krise in der Ukraine zu vermitteln", sagte er bei der Pressekonferenz nach dem Treffen.

Der saudische Chefdiplomat erklärte laut Bloomberg, bei den Gesprächen sei es um "die Bedeutung einer tiefgreifenden Koordinierung zwischen dem Königreich und Russland auf den Energiemärkten" gegangen, und auch um das "unerschütterliche Engagement" seines Landes für das Abkommen der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+). Lawrow gab an, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im Energiebereich trotz des Versuchs des Westens, Russland für seine Militäroperation in der Ukraine zu sanktionieren, bislang nicht beeinträchtigt worden sei.

Das Treffen der beiden Außenminister in Moskau ist ein weiterer Schritt zur Vertiefung der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Russland. Zuvor hatte das Königreich angekündigt, der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) und der BRICS-Gruppe, einer Wirtschaftsvereinigung der fünf größten aufstrebenden Volkswirtschaften der Welt, beitreten zu wollen.

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti am 12. Februar hatte auch der russische Botschafter im Königreich Saudi-Arabien, Sergei Koslow, erklärt, das Land wolle im Rahmen seiner Bemühungen um eine Diversifizierung seiner Außenpolitik Organisationen wie der SOZ und den BRICS beitreten.

Die derzeitigen Spannungen zwischen Saudi-Arabien und der Regierung von US-Präsident Joe Biden haben dazu geführt, dass Riad sich verstärkt Russland und China zuwendet. Selbst nach Bidens Besuch in Saudi-Arabien im Juli 2022 verschärften sich die Spannungen in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern weiter. Vor allem, da sich das Königreich weigerte, mehr Öl in den Markt zu pumpen, um Washington auf diese Weise bei der Senkung der Benzinpreise in den USA zu helfen.

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