Reuters: USA werden offenbar Abrams-Panzer an die Ukraine liefern

US-Präsident Joe Biden könnte bereits am Mittwoch offiziell die Lieferung von US-Kampfpanzern in die Ukraine genehmigen, die im Konflikt mit Russland eingesetzt werden sollen, sagten ungenannte US-Beamte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass die USA demnächst eine Zusage von Panzer-Lieferungen an Kiew ankündigen könnten. Bidens Regierung habe ihre Entscheidung, keine Kampfpanzer zur Verfügung zu stellen, revidiert, sagten zwei Gesprächspartner, die anonym bleiben wollten. Demnach könnte eine Zusage bereits am Mittwoch erfolgen. Eine dritte Quelle, die mit der Angelegenheit vertraut ist, sagte, dass es sich um rund 30 Abrams-Panzer handele, die in den kommenden Monaten geliefert werden sollen.

Die Lieferungen werden wahrscheinlich mit Mitteln aus dem Finanzierungsprogramm Ukraine Security Assistance Initiative (USAI) finanziert, die es der US-Regierung ermöglicht, Waffen direkt von der Rüstungsindustrie zu kaufen, während die bestehenden US-Militärbestände unangetastet bleiben.

Kurz zuvor war bekannt geworden, dass die Bundesregierung nach wochenlangem Hin und Her deutsche Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine liefern will. Außenministerin Annalena Baerbock hatte am Sonntag betont, dass sich Deutschland nicht gegen die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern aus anderen Ländern in die Ukraine stellen würde. Zuvor hatte sich Deutschland trotz des Drucks von Verbündeten noch geweigert, seine Panzer in die Ukraine zu schicken, und darauf bestanden, dass Washington dasselbe tun sollte.

In der Öffentlichkeit beharren die USA weiterhin darauf, dass der M1 Abrams nicht die beste Lösung für den Konflikt in der Ukraine sei, da die Instandhaltung der Panzer eine Herausforderung sei. "Das war gestern so, das ist heute so, und das wird auch in Zukunft so sein", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums Pat Ryder am Dienstagabend in Washington. Bei der militärischen Ausrüstung müsse sichergestellt werden, dass das ukrainische Militär in der Lage sei, diese zu warten, instand zu halten und damit zu trainieren.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karin Jean-Pierre, betonte am Dienstagabend, es gebe momentan keine neuen Ankündigungen mit Blick auf militärische Unterstützung für die Ukraine.

Der russische Botschafter in den USA Anatoli Antonow erklärte, dass die Lieferung von US-Panzern an Kiew, sollte sie tatsächlich stattfinden, eine weitere Provokation Washingtons gegen Moskau wäre. Die US-Panzer würden "ohne jeden Zweifel zerstört werden", warnte der Gesandte.

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