Russischer Ökologe nennt Ursache für tödlichen Schneesturm in den USA

Der Schneesturm in den USA, der rund 40 Menschenleben gefordert hat, ist auf den Polarwirbel in der Arktis zurückzuführen. Dies erklärt der russische Ökologe und Klimatologe Michail Julkin und weist auf den Zusammenhang der Katastrophe mit dem Klimawandel hin.

Der massive Kälteeinbruch mit Schneefällen und Temperaturen bis unter minus 40 Grad hat den jüngsten Berichten zufolge schon 41 Menschen in den USA das Leben gekostet. Der russische Ökologe und Klimatologe Michail Julkin bringt die Tragödie mit dem globalen Klimawandel in Verbindung, der sich in einem Anstieg der Durchschnittstemperaturen und ähnlichen "hysterischen Phänomenen" äußere. Der Experte sagte:

"Das Klima wird immer unberechenbarer und abrupter. Und diese Extreme können entweder heiß oder kalt sein. In diesem Sommer hat zum Beispiel eine Hitzewelle Amerika heimgesucht."

In Bezug auf die Ursachen des aktuellen Schneesturms erklärte der Klimatologe, es handele sich um das Phänomen des Polarwirbels. Wenn in der Arktis die übliche niedrige Temperatur herrsche, drehe sich der Polarwirbel ziemlich hoch über der Achse, so der Fachmann. Aber wenn in einem Teil der Arktis eine starke Erwärmung einsetze, falle er auf eine Seite um. Julkin fasste zusammen:

"Diesmal kam es dazu, dass er in Richtung Amerika kippte."

Gleichzeitig unterstrich der Ökologe, dass das Problem nicht in dem extremen Phänomen selbst liege, sondern in seiner Häufigkeit. Während sich solche Katastrophen früher rund alle hundert Jahre ereignet hätten, seien sie heute alle fünf bis sieben Jahre zu beobachten, hieß es. Julkin zufolge werde diese Tendenz nun überall auf der Welt verzeichnet, zum Beispiel in Russland, wo es 2010 eine extreme Hitzewelle gegeben habe. Der Spezialist resümierte auf enttäuschende Weise, dass die Menschheit jetzt nicht in der Lage sei, das "Klima zur Ruhe zu bringen". Er erläuterte seinen Standpunkt:

"Dafür müssen wir nicht nur aufhören, Treibhausgase auszustoßen, wir müssen sie auch abpumpen. Diese Möglichkeit haben wir noch nicht, während der Ausstoß von Gasen weiter zunimmt."

Am Weihnachtswochenende ist ein heftiger Wintersturm über die USA gezogen. In weiten Teilen des Landes sorgte das Extremereignis für eine Lahmlegung der Strom- und Wasserversorgung und forderte nach den jüngsten Angaben der Behörden Dutzende Todesopfer. Der Sender NBC berichtete mit Hinweis auf eine eigene Zählung von 41 Todesopfern. Unterdessen rechnen die Rettungskräfte und Behördenvertreter mit einer weiter steigenden Zahl an Betroffenen.

Mehr zum Thema - USA: Verheerender Wintersturm kostet Menschenleben und legt Stromversorgung lahm