Erdoğan: Scholz hat seine Haltung gegenüber Russland geändert

Bundeskanzler Olaf Scholz soll seine Position zu Russland geändert haben. Laut dem türkischen Präsidenten plädiert der Kanzler nun dafür, eine gemeinsame Sprache mit der Kremlführung zu finden. Angesichts der Terroranschläge auf die Nord-Stream-Pipelines bleibt zu fragen, ob die Bundesregierung ihre Haltung zum Ukraine-Krieg revidieren wird.

Der deutsche Bundeskanzler habe seine Haltung gegenüber Russland geändert und gesagt, dass "wir eine gemeinsame Basis" mit dem russischen Präsidenten Putin finden sollten, so der türkische Präsident am Mittwoch. Erdoğan wies dabei auf ein Telefonat mit Olaf Scholz vom Dienstag hin und unterstrich die Bedeutung "persönlicher Beziehungen", um "die wichtigsten Schritte" in der Diplomatie zu machen.

"Die Diplomatie der Staats- und Regierungschefs ist entscheidend für die Lösung von Problemen. Selbst der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hatte vor einem Monat noch eine ganz andere Position zu Putin, aber inzwischen hat er seine Haltung zu Russland geändert und plädiert dafür, eine gemeinsame Sprache zu finden."

Der türkische Präsident betonte, dass der russische Präsident "nicht jemand ist, der einen Schritt zurück macht, wenn man sich gegen ihn stellt". 

Russland stieg am Mittwoch wieder in das am Samstag ausgesetzte Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer ein. Dank der Vermittlung der Türkei habe die Ukraine zugesichert, den Seekorridor nicht für Kampfhandlungen gegen Russland zu nutzen. Das sei für den Moment ausreichend, um das Abkommen zu erfüllen, hieß es in Moskau am Mittwoch.

Ende September ist es an den Nord-Stream-Pipelines zu Explosionen gekommen. Russland, Dänemark, Schweden und Deutschland gehen von Sabotage aus. Nachdem das russische Verteidigungsministerium am Samstag Großbritannien der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines beschuldigt hatte, sah am Donnerstag auch der russische Sicherheitsrat die britische Marine hinter den Anschlägen. 

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