Nikolajewer Partisan: Ukrainische Truppen geben uns Waffen, die Menschen warten auf Befreiung

Die prorussische Partisanenbewegung in Nikolajew bezieht Waffen und Munition auch aus den Reihen des ukrainischen Militärs, berichtet ein Partisanen-Mitglied. Der Aktivist zeichnete ein Bild von Willkür und Raub seitens der Stadt- und Gebietsverwaltung gegenüber den Bürgern.

Im ukrainischen Nikolajew wächst und erstarkt eine prorussische Untergrundbewegung – eine Bewegung im bewaffneten Widerstand gegen die aktuelle Kiewer Regierung.

So zeigte ein Aktivist, der sich bereits in der Vergangenheit gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti als Mitglied der dortigen Partisanen vorgestellt hat, per Video einen Neuzugang im Arsenal der Kämpfer. Das Pikante: Ihm zufolge stammen die Sturmgewehre nebst zugehörigen Magazinen und Munition von Anhängern der Bewegung in den Reihen – aufgemerkt – des ukrainischen Militärs selbst.

Ob er zur Herkunft des Rüstungsgutes die Wahrheit sagt oder nicht, die Tatsache eines jeden solchen Neuzugangs impliziert entweder eine schlechte Kampfmoral, eine Käuflichkeit der für die Waffenlager Zuständigen oder schlicht allübergreifendes Chaos und Schlendrian in den Reihen der Kiew-treuen Truppen, wobei die drei Varianten sich nicht ausschließen.

Raub am Volk durch die "eigenen" Behörden 

Darüber hinaus sprach der selbst erklärte Untergrundkämpfer über das Leid der Bewohner der Stadt und des Gebiets Nikolajew, die von den ukrainischen Behörden auf jede erdenkliche Art um ihr Geld gebracht werden. Ein Beispiel waren die Schulgebühren:

"Seit über einem halben Jahr lernen die Kinder in der Schule per Videokonferenz. Von den Eltern wird Geld für die Schulkasse und für Lehrmittel gefordert – obwohl alles aus dem Internet gezogen wird. Im Allgemeinen ist die Schule so teuer wie Wohnnebenkosten."

Selbständigen und Kleinunternehmern würden die Brieftaschen ebenfalls förmlich leer gemacht – "wahnsinnige Steuern" würden von ihnen erhoben, ausdrücklich selbst von denjenigen, die momentan keine Gewinne, sondern nur Verluste erwirtschaften. Der Aktivist abschließend dazu:

"So ist das Leben in der Hauptstadt des russischen Schiffbaus. Kein Wunder, dass die Menschen auf Befreiung warten – und sie wird auch kommen."

Zum Abschied wandte sich der Vermummte an die ukrainische Führung und ihre Vertreter vor Ort:

"Also, ihr Viecher wisst: Wir sind überall und wir werden siegen."

Zuvor hatte derselbe Aktivist gegenüber RIA Nowosti erklärt, dass massenhaft Söldner aus Frankreich und Georgien nach Nikolajew gebracht würden. Vor allem die Franzosen würden sich in verlassenen Fabrik- und Lagergebäuden herumtreiben, "wohl in der Erwartung, in privaten Häusern und Wohnungen einquartiert zu werden". Die georgischen Söldner seien derweil dabei, den gesamten Alkoholbestand der örtlichen Geschäfte aufzukaufen. Der Untergrundkämpfer:

"Alles an Rindviechern aus aller Welt fährt zu uns in die Stadt. Das ist keine Stadt mehr, sondern ein Piratennest von der Art der Insel Tortuga oder so was."

Außerdem würden die Bürger durch ständige Razzien in der Stadt belästigt. Dabei würden ihre Mobiltelefone überprüft, um Indizien für Verbindungen zwischen den Einwohnern und Russland zu finden. Ferner seien "Dorfdeppen aus der Westukraine in ukrainischer Armeeuniform" im überwiegend russischsprachigen Otschakow, ebenfalls im Gebiet Nikolajew, auf ständiger Sprachpatrouille. Sie würden auf Fahrzeugen, die sie zuvor den Ortsansässigen abgenommen haben, herumfahren und die korrekte Aussprache des ukrainischen Wortes für Brot prüfen.

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