Britischer Verteidigungsminister: London bereit, bei Lösung des Ukraine-Konflikts zu helfen

Der britische Verteidigungsminister Wallace erklärte, dass London bereit sei, bei der Lösung des Ukraine-Konflikts zu helfen. Weder Kiew noch der Westen wollten eine Eskalation. In einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen bekräftigte Wallace die Unterstützung Londons für die Ukraine.

Großbritannien sei "bereit", bei der Lösung des militärischen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine "zu helfen", heißt es in einer Erklärung des britischen Verteidigungsministeriums am Sonntag. Jene erfolgte nach einem Telefonat zwischen Verteidigungsminister Ben Wallace und seinem russischen Amtskollegen Sergei Schoigu.

Der britische Politiker wies darauf hin, dass London "diesen Konflikt deeskalieren" wolle, und bekräftigte nochmals die Unterstützung Londons für die Ukraine. Er behauptete auch, dass weder Kiew noch die westlichen Staaten eine Eskalation der anhaltenden Kampfhandlungen anstrebten.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums warnte Schoigu Wallace vor einem möglichen Angriff unter falscher Flagge durch die Ukraine, bei dem eine "Schmutzige Bombe" zum Einsatz kommen könnte. Bei einer sogenannten schmutzigen Bombe wird ein konventioneller Sprengstoff mit radioaktivem Material kombiniert. Auch wenn die Sprengkraft eines solchen Sprengkörpers nicht mit der eines Nuklearsprengkopfes konkurrieren kann, so könnte er doch eine radioaktive Verseuchung im Umkreis von mehreren Kilometern um die Explosion verursachen.

Das britische Ministerium erklärte lediglich, Schoigu habe "behauptet, dass die Ukraine Aktionen plane, die von westlichen Ländern, einschließlich des Vereinigten Königreichs, unterstützt würden" und die auf eine weitere Eskalation abzielten. Wallace wies diese "Behauptungen" zurück und warnte Schoigu davor, sie als Vorwand für eine Eskalation auf russischer Seite zu benutzen.

Zuvor hatte Schoigu am Sonntag in einem Telefonat mit dem französischen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu ähnliche Bedenken geäußert. Einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti vom Sonntag zufolge soll die Administration des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij hinter den Kulissen Gespräche mit britischen Offiziellen geführt haben, um den Transfer von Kernwaffenkomponenten nach Kiew sicherzustellen.

London hat sich bisher nicht direkt zu diesen Behauptungen geäußert. Der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba wies die "russischen Lügen" über die "Schmutzige Bombe"-Pläne Kiews als "absurd" und "gefährlich" zurück. In einer Nachricht beim Kurznachrichtendienst Twitter schrieb er unter anderem:

"Wir haben weder 'Schmutzige Bomben', noch planen wir, welche zu erwerben."

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