Warnung vor ukrainischer "Schmutziger Bombe" – Schoigu telefoniert mit westlichen Amtskollegen

Russland hat am Sonntag offiziell vor einer bevorstehenden nuklearen Provokation in der Ukraine gewarnt. Vorliegenden Informationen, die als zuverlässig eingestuft werden, zufolge plant Kiew einen nuklearen Sprengsatz geringer Kraft auf seinem Gebiet zu zünden, um Russland zu beschuldigen.

Russland verfügt über Informationen über eine unmittelbar bevorstehende Zündung einer sogenannten "Schmutzigen Bombe" – eines nuklearen Sprengsatzes geringer Masse – durch die Ukraine, und schätzt diese Hinweise als zuverlässig ein. Darüber informierte Verteidigungsminister Sergei Schoigu seine Amtskollegen aus Frankreich, der Türkei und Großbritannien in mehreren am Sonntag geführten Telefonaten. 

Schon am Sonntagmorgen hatte die Nachrichtenagentur RIA Nowosti gemeldet, dass "glaubwürdigen Quellen in verschiedenen Ländern, darunter auch die Ukraine" zufolge die ukrainische Regierung eine Provokation auf ihrem Territorium vorbereitet, bei der eine sogenannte "Schmutzige Bombe", eine Atomwaffe mit geringer Sprengkraft, gezündet werden soll. Ziel der Provokation sei es, so die Meldung von RIA Nowosti weiter, Russland des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen auf dem ukrainischen Kriegsschauplatz zu beschuldigen und damit eine starke antirussische Kampagne in der Welt in Gang zu setzen.

Aus voneinander unabhängigen Quellen sei bekannt, so die Meldung der Nachrichtenagentur, dass Kiew bereits damit begonnen habe, diesen Plan unter Anleitung westlicher Berater in die Praxis umzusetzen. Die Leitung des Östlichen Bergbau- und Verarbeitungskombinats in der im Gebiet Dnjepropetrowsk liegenden Stadt Scholtye Wody sowie das Kiewer Institut für Kernforschung seien mit der Herstellung der "schmutzigen Bombe" beauftragt worden. Die Arbeiten daran sollen sich bereits im Endstadium befinden oder schon abgeschlossen sein.

Gleichzeitig hätten Mitarbeiter des ukrainischen Präsidialamtes auf Anweisung des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij vertrauliche Kontakte zu Vertretern Großbritanniens aufgenommen, um die mögliche Weitergabe von Kernwaffenkomponenten an die Kiewer Behörden zu erreichen.
Das Kalkül der Organisatoren der Provokation sei der russischen Verlautbarung zufolge, dass im Falle eines Erfolgs die meisten Länder extrem hart auf den "nuklearen Zwischenfall" in der Ukraine reagieren werden. Infolgedessen würde Moskau die Unterstützung vieler wichtiger Partner verlieren, während der Westen erneut versuchen würde, Russland den Status als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats abzuerkennen und die antirussische Rhetorik zu verstärken.

Wladimir Selenskij hatte bereits auf der Münchener Sicherheitskonferenz Mitte Februar unter dem Beifall der Zuhörer angekündigt, die Ukraine wolle den Status einer Nuklearmacht wiedererlangen, und damit einen der Gründe für die militärische Sonderoperation Russlands geliefert. 

Im Laufe des heutigen Sonntags hat Schoigu nach Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums unter anderem mit seinen türkischen, französischen und britischen Amtskollegen Hulusi Akar, Sebastien Lecornu und Ben Wallace telefoniert und dabei die russische Besorgnis über die erwartete nukleare Provokation Kiews zum Ausdruck gebracht.  

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