Inflation in der Türkei steigt auf über 83 Prozent

Probleme in den internationalen Lieferketten, steigende Preise für Energie und Rohstoffe – laut dem nationalen Statistikamt ist die Inflation in der Türkei noch einmal gestiegen. Vermutlich wird die türkische Notenbank aber dennoch keine Zinserhöhung einleiten.

Die Inflation in der Türkei hat einen neuen Höchststand erreicht. Wie das nationale Statistikamt in Ankara am Montag mitteilte, lag die jährliche Teuerung im September bei 83,45 Prozent. Die Lebensmittelpreise waren sogar um gut 93 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Im August hatten die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 80,21 Prozent höher gelegen.

Die Inflation in der Türkei wird durch mehrere Faktoren getrieben. Seit längerem sorgt die schwache Landeswährung Lira für einen Preisauftrieb, da sie in die Türkei importierte Güter wechselkursbedingt verteuert.

Hinzu kommen Probleme in den internationalen Lieferketten, die Vorprodukte teurer machen. Daneben steigen die Preise für Energie und Rohstoffe, vor allem im Zusammenhang mit dem militärischen Konflikt in der Ukraine.

Anders als die meisten Zentralbanken reagiert die türkische Notenbank auf die hohe Inflation aber nicht mit Zinsanhebungen, sondern mit Zinssenkungen.

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(rt/dpa)