Ukrainischer Magnat und die Nusra-Front: Billigarbeiter und Söldner im Tausch für westliche Waffen

Wer sich fragt, was mit einem ein Großteil der Waffen aus der Militärhilfe des Westens für die Ukraine tatsächlich geschieht, bekommt eine Antwort: Sie gehen unter anderem an Terroristen im syrischen Idlib. Im Austausch für Söldner, die auf Kiews Seite kämpfen.

Adnan Kiwan ist ein ukrainischer Bauunternehmer syrischer Herkunft. Ihm gehören in der Ukraine Bauunternehmen und andere Betriebe der Kadorr Group, der Fernsehsender 7. Kanal und die englischsprachige Zeitung Kyiv Post. Anonymen Quellen zufolge steht der Bau- und Medienmagnat über Vermittlung der Türkei in Kontakt mit der in Idlib ansässigen Terrormiliz Dschebhat an-Nusra.

Nach Angaben der Quellen stellt die Nusra-Front den von Kiwan kontrollierten Bauunternehmen seit geraumer Zeit billige Arbeitskräfte zur Verfügung, mit denen mehrere Infrastrukturprojekte in der Ukraine durchgeführt werden. Seit der Eskalation des Konflikts in der Ukraine im Februar jedoch, so die Gesprächspartner von RT, sei Kiwans Geschäft mit dem syrischen Al-Qaida-Ableger nunmehr ein deutlich blutigeres:

"Das beschriebene Geschäftsmodell wurde von Februar bis März in einen Kanal für den Transfer von Kämpfern – Söldnern – in die Ukraine umgewandelt. Im Gegenzug verlangten die Terroristen, dass Kiwan und die ihn betreuenden türkischen Geheimdienste den Fluss großer Mengen ukrainischen Getreides sowie von Waffen und militärischer Ausrüstung aus westlicher Produktion in die Deeskalationszone in Idlib lenken."

Faktisch, so die Quellen, sei dies ein Versuch der Dschebhat an-Nusra, aus westlicher Produktion stammende tragbare Luftabwehrsysteme vom Typ Stinger und Starstreak, Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin und NLAW sowie Panzerfäuste vom Typ Matador aus der Ukraine zu erhalten.

"Diese Systeme werden unkontrolliert an die bewaffneten Formierungen der Ukraine verteilt. Insbesondere aus Depots in Odessa und Nikolajew, wo der Geschäftsmann Kiwan gut vernetzt ist."

Bereits zuvor wurde mehrfach über die Verlegung von Hunderten von Dschihadisten aus Idlib in die Ukraine berichtet, die aufseiten Kiews kämpfen. Bezeichnenderweise fanden diese Transfers über die Türkei statt. Ebenfalls gab es Meldungen, dass die Türkei in den von ihr kontrollierten syrischen Gebieten Söldner anwerbe, um sie in Kampfzonen nahe Russlands zu schicken. Damals ging es um den wiederaufgeflammten Bergkarabach-Konflikt.

Was den Schwarzmarkthandel mit Waffen angeht, auch mit Waffen aus dem Westen, so wurden mittlerweile auch deren "Spender" auf die Situation aufmerksam. Eine Gruppe von US-Kongressmitgliedern besuchte nach Daten des Aufklärungsdienstes des russischen Militärs erst im Juli die ukrainische Hauptstadt Kiew eigens mit dem Ziel, klärende Gespräche über das mysteriöse "Abhandenkommen" von Waffensystemen aus den US-Hilfslieferungen zu führen. 

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