Bisher wurde in Rachenabstrichen von Patienten im Osten Chinas bei 35 Menschen der neue Typ des Henipavirus (auch Langya henipavirus, LayV genannt) entdeckt.
Mittels Rachenabstrichproben und metagenomischer Analyse sowie anschließender Virusisolierung wurde ein phylogenetisch unterschiedliches Henipavirus mit dem Namen Langya Henipavirus (LayV) identifiziert. Das Henipavirus ist eine Kategorie zoonotischer Viren, die vom Tier auf den Menschen überspringt, und zu denen auch das Hendra- und das Nipah-Virus gehören.
Die Infektionen traten in den Provinzen Shangdong und Henan vorwiegend bei Landwirten auf, die zuvor im engen Kontakt mit Tieren standen, wie ein Team von Wissenschaftlern aus China, Singapur und Australien im Fachmagazin New England Journal of Medicine berichtete. Die Infektionen wurden im Zeitraum zwischen Ende 2018 und Anfang 2021 entdeckt, aber erst in der vergangenen Woche wurden sie formell identifiziert.
Forscher unter der Leitung des Pekinger Instituts für Mikrobiologie und Epidemiologie testeten Wildtiere und fanden den Erreger in mehr als einem Viertel von 262 Spitzmäusen, was darauf hindeutet, dass die kleinen Säugetiere "ein natürliches Reservoir" sein könnten, aus dem das Virus auf den Menschen übertragen wurde.
Infizierte Patienten leiden demnach vor allem an Fieber. Außerdem wurden Müdigkeit, Kopfschmerzen, Husten und Appetitlosigkeit sowie Muskelschmerzen festgestellt. Im schlimmsten Fall drohe ein Versagen der Organe, wie die Forscher um Wei Liu vom Institute of Microbiology and Epidemiology in Peking warnten. Diese Art von Viren wird mit Sterblichkeitsraten zwischen 40 und 75 Prozent in Verbindung gebracht. Bisher ist von den 35 erkrankten Patienten keiner verstorben, wie Professor Wang Linfa von der Duke-NUS Medical School, einer der Co-Autoren der Studie, gegenüber der chinesischem Zeitung Global Times betonte.
Größtenteils wurden die grippeähnlichen Symptome beklagt. Bisher sei unklar, ob das Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden könne.
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