Dutzende von ausländischen Kämpfern der ukrainischen "Internationalen Legion" seien bei einem Luftangriff im Südosten der Ukraine getötet worden, gab der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag bekannt.
Konaschenkow, der seinen täglichen Lagebericht über den Fortschritt der Militäroperation abhielt, sagte, dass die russische Luftwaffe einen "Angriff mit hochpräzisen Waffen" auf einen Stützpunkt der Internationalen Legion bei der Ortschaft Wywodowo im Gebiet Dnjepropetrowsk durchgeführt habe. Dabei seien "mehr als 80 ausländische Söldner und elf Einheiten Spezialausrüstung vernichtet worden", ergänzte der Militärsprecher.
Kiews internationale Militäreinheit wurde Ende Februar auf Wunsch des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij gegründet und wird offiziell als Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine geführt. Während sich die Mitglieder der Legion als Soldaten der ukrainischen Streitkräfte betrachten, erklärte Konaschenkow zu einem früheren Zeitpunkt, dass "das Beste, was diese ausländischen Söldner erwarten können, eine lange Haftstrafe ist". Er erklärte auch, dass Hunderte von ausländischen Söldnern in der Ukraine "kurz nach ihrer Ankunft" durch russische Langstrecken-Präzisionswaffen getötet wurden, die meisten ausländischen Kämpfer aber "aufgrund eines geringen Ausbildungsniveaus und eines Mangels an echter Kampferfahrung" eliminiert wurden.
Im April schätzte das russische Militär die Zahl der ausländischen Kämpfer auf etwa 7.000, aber neuere Informationen deutet darauf hin, dass weniger als 3.000 in der Ukraine verblieben sind. Abgesehen von den Mitgliedern der Internationalen Legion, haben laut Konaschenkow russische Streitkräfte am Freitag mehr als 400 nationalistische Kämpfer der 46. mobilen Luftbrigade in der Nähe des Dorfes Belogorka in der Region Cherson eliminiert. Zudem seien über 70 Kämpfer in drei anderen Dörfern in der Region Cherson getötet und etwa 150 verletzt worden.
In Bezug auf die eigenen Opfer hat Moskau die Zahlen seit März nicht aktualisiert, die damals bei 1.351 gefallenen und 3.825 verwundeten Militärangehörigen lagen. Selenskij selbst hat eingeräumt, dass die Streitkräfte seines Landes schwere Verluste erleiden.
Im Juli verkündete er, dass Kiew jeden Tag etwa 30 Soldaten im Kampf verliere, was deutlich weniger sei als im Mai und im Juni, als die Zahl der Verluste bei etwa 100 bis 200 Soldaten pro Tag lag.
Erst vor wenigen Tagen äußerte sich Selenskij in einer Videobotschaft zum Verlauf der Kämpfe. "In der Tat können wir den Vorteil der russischen Armee in Bezug auf Artillerie und Mannschaftsstärke immer noch nicht vollständig brechen", sagte er. Dies sei in den Kämpfen um Peski, Awdejewka und andere Orte im Donbass deutlich zu spüren. "Es ist einfach die Hölle."
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