Deutsche Artilleriegeschütze haben begonnen, einen Monat nach ihrer Lieferung an die Ukraine auszufallen. Das berichtete Der Spiegel am Freitag. Die Waffen haben Berichten zufolge Probleme, mit der hohen Feuerrate umzugehen, der das ukrainische Militär sie aussetzt.
Einige der sieben Panzerhaubitzen 2000, die Ende Juni an die Ukraine geliefert wurden, zeigten Anzeichen von "Verschleiß", berichtete die deutsche Nachrichtenseite unter Berufung auf anonyme Quellen. Einige der Geräte zeigten Fehlermeldungen an und müssten repariert werden.
Das deutsche Militär geht davon aus, dass die Probleme auf die schiere Anzahl der täglich von den ukrainischen Streitkräften abgefeuerten Granaten zurückzuführen sind, die den Lademechanismus der Haubitzen beschädigen. Dem Bericht zufolge gelten 100 Schuss pro Tag als intensive Nutzung, wobei die Ukrainer "weit mehr" als diese Zahl abfeuern.
Trotz der offensichtlichen Überlastung der deutschen Geschütze feuern die Kiewer Streitkräfte nur einen Bruchteil der Granaten ab, die das russische Militär im Gegenzug schickt. Ukrainische Beamte erklärten Anfang des Monats, dass ihre Geschütze täglich 6.000 Granaten abfeuerten, während Russland 20.000 abfeuerte. Dieses Arbeitspensum verteilt sich auch nicht auf eine gleiche Anzahl von Artilleriegeschützen, da Russland 15 Geschütze für jedes ukrainische Geschütz einsetzt.
Da die Munitionsvorräte zur Neige gehen, hat die Ukraine auch versucht, inkompatible Munition aus den deutschen Haubitzen abzufeuern, berichtet Der Spiegel. Nachdem das deutsche Militär erfuhr, dass seine Geschütze keine Hochpräzisionsmunition verschießen konnten, hat es dem Bericht zufolge Ersatzteile geschickt, um die Situation zu verbessern. Berichten zufolge arbeitet Berlin auch daran, ein Reparaturzentrum in Polen einzurichten, um die Haubitzen wieder einsatzfähig zu machen.
Die Panzerhaubitze 2000 ist nicht die einzige ausländische Waffe, die auf dem ukrainischen Schlachtfeld zu versagen scheint. Gefangene ukrainische Truppen haben die Javelin-Raketenwerfer – schultergestützte Panzerabwehrlenkwaffen, die sowohl vom Vereinigten Königreich als auch von den USA geschickt wurden – im Stadtkampf als "völlig nutzlos" bezeichnet. Berichten zufolge haben die ukrainischen Soldaten ebenfalls Probleme mit der Panzerabwehrlenkwaffe NLAW, "sodass sie nicht eingesetzt werden kann".
Auch bei den deutschen Gepard-Flugabwehrpanzern, von denen fünf an die Ukraine geliefert wurden, gab es Kompatibilitätsprobleme mit der norwegischen Munition, wie Der Spiegel berichtet. Diese Vermischung von Waffensystemen verschiedener Lieferanten wurde von britischen und US-amerikanischen Analysten als "ernsthafte Herausforderung" für Kiew bezeichnet.
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