Kiew droht mit Angriff auf russisches Territorium: "Es fehlt uns nicht an politischem Willen"

Die Ukraine hat erklärt, dass sie nicht zögern werde, die Dokumente für Angriffe auf Militäreinrichtungen in Russland zu unterzeichnen. Den ukrainischen Behörden soll es nicht an politischem Willen für diese Entscheidung fehlen.

Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine Alexei Danilow hat Russland mit einem Angriff auf Militäreinrichtungen gedroht. Der Sicherheits- und Verteidigungsrat verfolge alle Raketen- und Luftangriffe Russlands auf die Ukraine sehr genau, hieß es weiter. Danilow fügte hinzu, dass den ukrainischen Behörden zudem alle Standorte in Russland bekannt seien, von denen Angriffe durchgeführt würden. Wörtlich hieß es:

"Was den Willen anbelangt, so fehlt es uns nicht an diesem. Und wenn es nötig ist, glauben Sie mir, wird niemand zögern zu unterschreiben, was zu unterschreiben ist, um die Einrichtungen, von denen Sie sprechen, zu zerstören. Die Erklärung unseres Präsidenten, dass wir einen Gegenangriff auf die Gebiete machen werden, aus denen dies kommt, ist ein klarer Beweis dafür."

Vor Kurzem erklärten einige ukrainische Beamte, die Kiewer Streitkräfte könnten Ziele auf der Halbinsel Krim oder die Krim-Brücke angreifen, die sie als wichtige Nachschubroute für die russischen Streitkräfte betrachten. Der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes Wadim Skibitski betonte, die Krim könne mit den von den USA gelieferten Mehrfachraketenwerfern М142 HIMARS und M270 MLRS beschossen werden.

Moskau antwortete daraufhin, dass die Ukraine einen hohen Preis zahlen werde, wenn sie sich zu einem Angriff auf die Krim entschließen werde. Russlands ehemaliger Präsident Dmitri Medwedew teilte Mitte Juli mit, dass Moskau in einem solchen Fall mit einem "massiven Schlag" gegen die ukrainische Leitung reagieren könnte.

Anfang Juni hatte Präsident Wladimir Selenskij einen Angriff auf russisches Gebiet ausgeschlossen. Er unterstrich dies im Zusammenhang mit der Lieferung amerikanischer HIMARS-Raketensysteme an die Ukraine, die je nach Geschoss eine Reichweite von mehreren Dutzend bis Hunderten von Kilometern haben können. Damals teilte Selenskij mit:

"Wir sind nicht daran interessiert, was in Russland passiert. Wir sind nur an unserem eigenen Territorium interessiert."

Der Kreml schenkte den Versprechungen Selenskijs jedoch keinen Glauben und wies darauf hin, dass die ukrainische Seite "keine Erfahrung mit Fällen, in denen Versprechen eingehalten wurden", habe.

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