"Höhere Gewalt": Gazprom kann einige Gaslieferungen nach Europa nicht erfüllen

Für mindestens einen europäischen Großkunden müsse man die Lieferung von Erdgas aus Russland einstellen, so der russische Gasenergiekonzern Gazprom am Dienstag. Grund hierfür sei "höhere Gewalt". Der Schritt dürfte in unmittelbarem Zusammenhang mit den aktuellen politischen Spannungen und jüngsten weiteren Schritten des Westens gegen Russland stehen.

Der russische Gasenergiekonzern Gazprom hat erklärt, mindestens einem europäischen Großkunden kein Erdgas mehr liefern zu können, wie Reuters berichtet. Als Grund nannte das Unternehmen "höhere Gewalt". Gazprom könne seine Lieferverpflichtungen aufgrund "außergewöhnlicher" Umstände, die außerhalb seiner Kontrolle liegen, nicht nachkommen, heiße es in einem Schreiben. Dies gelte rückwirkend für die Lieferungen ab dem 14. Juni durch die Pipeline Nord Stream 1. Das Unternehmen selbst gab zunächst keinen Kommentar ab.

Die Maßnahme dürfte in unmittelbarem Zusammenhang mit den aktuellen Spannungen zwischen Russland und dem Westen wegen des Krieges in der Ukraine stehen. Die Europäische Union hatte umfangreiche Sanktionen gegen Moskau verhängt und erklärt, die Nutzung fossiler Brennstoffe aus Russland bis 2027 einstellen zu wollen.

Wie EU-Ratspräsident Charles Michel am Montag nach Beratungen der Außenminister der Mitgliedsstaaten ankündigte, wolle die EU zudem weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Damit erhöhen sich die EU-Mittel für Militärhilfe an die Ukraine auf 2,5 Milliarden Euro.

Mehr zum Thema - Netzagentur-Chef: Deutschland wird "ohne russisches Gas nicht durch den Winter kommen"

(rt de/reuters)