Wie TASS schreibt, hat der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij den Botschafter in Deutschland, Andrei Melnyk, von seinem Posten entbunden. Ein entsprechendes Dekret wurde am Samstag auf der Webseite des Staatsoberhauptes veröffentlicht.
"Andrei Jaroslawowitsch Melnyk aus dem Amt des außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafters der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland zu entlassen", heißt es in dem Dokument.
Der Telegram-Kanal Readovka veröffentlichte seinen Screenshot des Dokuments:
Selenskij entließ außerdem die Botschafter in Ungarn, der Tschechischen Republik, Norwegen und Indien. Der Botschafter in Indien vertrat die Ukraine auch in Nepal, Bangladesch, Sri Lanka und auf den Malediven.
Die russische Agentur verweist auf eine Meldung der Bild vom 4. Juli, die unter Verweis auf ihre Quellen geschrieben hatte, Melnyk werde seinen Posten verlassen, nach Kiew zurückkehren und möglicherweise stellvertretender Außenminister werden (RT DE berichtete). In der Zeitung heißt es, dass "Melnyk in Kiew für seine Arbeit sehr geschätzt wird". Es wurde auch darauf hingewiesen, dass der Grund für diese Entscheidung die jüngsten Äußerungen des Diplomaten über Stepan Bandera waren – der Botschafter bestritt die Beteiligung von Bandera-Kämpfern an der Ermordung von Hunderttausenden von Juden und Polen. Diese Äußerungen lösten heftige Reaktionen aus, und selbst das ukrainische Außenministerium sah sich gezwungen zu erklären, dass es die Position des Diplomaten nicht teilt.
Der Botschafter gab regelmäßig undiplomatische und skandalöse Erklärungen ab und äußerte seine Unzufriedenheit mit der Politik der deutschen Behörden in Bezug auf den Umfang der militärischen und finanziellen Hilfe der BRD für Kiew. Im Mai nannte er beispielsweise den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz eine "beleidigte Leberwurst".
Melnyk ist seit acht Jahren Botschafter der Ukraine in Deutschland, während Botschafter in der Regel vier, höchstens sechs Jahre im Amt bleiben.
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