Ein Mann schoss am Freitag am helllichten Tag auf offener Straße auf Abe, als dieser in der Stadt Nara eine Rede hielt. Der 67-Jährige wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht, erlag dort aber seinen Verletzungen. Der Täter wurde noch am Tatort verhaftet. Einem Medienbericht zufolge habe er "aus Unzufriedenheit" auf den Politiker geschossen.
Zahlreiche Politiker weltweit zeigten sich bestürzt über die Ereignisse. Außenministerin Annalena Baerbock schrieb auf Englisch: "Ich bin schockiert von der Nachricht, dass Shinzō Abe niedergeschossen wurde."
Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich fassungslos über den Mordanschlag. Das tödliche Attentat mache ihn tieftraurig, schrieb der SPD-Politiker. Sein tiefes Mitgefühl gelte Abes Familie und dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida. "Wir stehen auch in diesen schweren Stunden eng an der Seite Japans", versicherte Scholz.
Jürgen Hardt, der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, sagte, Abe sei sein ganzes Leben lang unermüdlich und mit großem Erfolg für enge, solidarische Verbindungen Japans zur EU und zu Deutschland eingetreten.
"Vollkommen entsetzt und traurig über den verabscheuungswürdigen Angriff auf Shinzō Abe", schrieb der scheidende britische Premierminister Boris Johnson. Auch Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron brachte sein Entsetzen über den Anschlag zum Ausdruck: "Zutiefst geschockt von der widerlichen Attacke auf Shinzō Abe." Seine Gedanken seien bei der Familie und den Nahestehenden des "großen Premierministers" Abe.
"Unsere Gedanken, unsere Gebete sind mit ihm, mit seiner Familie, mit Japans Volk", sagte US-Außenminister Antony Blinken nach Angaben der New York Times am Rande des G20-Außenministertreffens auf Bali. Auch Israels Präsident Izchak Herzog reagierte schockiert. "Entsetzt über den abscheulichen Mord an Abe, einem der herausragendsten Führer Japans der Neuzeit", schrieb er. Israels Ministerpräsident Jair Lapid würdigte Abe als "Schlüsselarchitekt der modernen israelisch-japanischen Beziehungen".
Auch Russlands Präsident verurteilte den Anschlag. "Die Hand eines Verbrechers hat das Leben eines herausragenden Staatsmannes beendet", schrieb Wladimir Putin am Freitag in einem vom Kreml veröffentlichten Telegramm. Abe habe lange die japanische Regierung geführt und viel getan für die "gutnachbarschaftlichen Beziehungen zwischen unseren Ländern". Putin betonte, er habe regelmäßige Kontakte zu Abe gepflegt, bei denen dessen "hervorragenden persönlichen und fachlichen Qualitäten" zum Ausdruck gekommen seien. Er wünschte der Mutter und der Ehefrau des Ex-Premiers Kraft und Mut. Auch Putins Pressesprecher Dmitri Peskow sagte, man sei im Kreml "zutiefst betrübt" über die Meldungen aus Japan und verurteile das Attentat aufs Schärfste.
Die russische Eiskunstläuferin Alina Sagitowa verfasste eine Meldung auf Japanisch. "Ich möchte mein tiefstes Beileid aussprechen", hieß es in ihrem Beitrag auf Telegram. Auf einem Foto ist zu sehen, wie der Politiker der Athletin einen Akita-Hund schenkte. Ein zweites Foto zeigt, wie Sagitowa ein Jahr später Abe einen Plüschhund schenkte.
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