Unter der Beteiligung von 7.000 Soldaten, 75 Flugzeugen sowie 45 Schiffen hat am Sonntag ein Großmanöver der NATO-Verbündeten im Ostseeraum begonnen. Wie das Allied Air Command (AIRCOM), die NATO-Kommandobehörde zur Führung von Luftstreitkräften, Anfang des Monats mitteilte, nehmen daran in diesem Jahr erstmals auch Schweden und Finnland teil.
Als eine der größten Übungen in Nordeuropa decken die sogenannten Baltic Operations (BALTROPS) das gesamte Spektrum der Seekriegsführung ab. Geübt werden unter anderem amphibische Operationen, die Bekämpfung von U-Booten, die Luftverteidigung zu Wasser sowie Tauch- und Bergungseinsätze.
Das Manöver, das noch bis zum 17. Juni dauert, böte nach Angaben von US-Vizeadmiral Gene Black, Kommandeur der Naval Striking and Support Forces NATO (STRIKFORNATO), demnach eine "einzigartige Trainingsmöglichkeit zur Stärkung der kombinierten Reaktionsfähigkeit, die für den Erhalt der Freiheit der Schifffahrt und der Sicherheit in der Ostsee entscheidend" sei, erklärte die US-Marine in einer Mitteilung.
Zudem ermöglichten die bei BALTOPS gewonnenen Erkenntnisse, Operationen internationaler Marineverbände und verbesserten deren Fähigkeiten zur Raketenabwehr, so Black. "Bei den vergangenen BALTOPS-Übungen haben wir über die Herausforderungen von morgen gesprochen. Diese Herausforderungen stehen jetzt vor uns - im Hier und Jetzt. BALTOPS 22 unterstreicht unsere vergangenen Investitionen und zeigt unsere gemeinsame Partnerschaft und unsere Fähigkeiten, da wir die Bedeutung der 'Freiheit der Meere' und die entscheidende Rolle der Ostsee für den Wohlstand Europas anerkennen."
Die Integration der beteiligten Flugzeuge findet derweil unter der Leitung des NATO Combined Air Operations Centre (CAOC), ein multinational besetzter Gefechtsstand zur Führung von Luftstreitkräften, statt. "Während BALTOPS 22 wird das CAOC in Uedem alle Luftoperationen leiten und sie mit den maritimen Aktivitäten synchronisieren, wobei der Schwerpunkt auf der Bewegungsfreiheit und der Sicherheit im maritimen Bereich liegt", sagte Generalmajor Harold Van Pee, Kommandeur des CAOC Uedem:
"In diesen schwierigen Zeiten sind wir stolz darauf, diese langjährige Übung zu unterstützen, die eine komplexe und sinnvolle Luft-See-Integration für unsere Verbündeten und Partner ermöglicht."
In diesem Jahr nehmen insgesamt 16 Nationen an der Übung Teil, darunter Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Lettland, Litauen, die Niederlande, Polen, die Türkei, das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten sowie Finnland und Schweden.
An dem Manöver sei zur Abschreckung gegenüber Russland zudem die USS Kearsarge, ein amphibisches Angriffsschiff der US-Marine, beteiligt.
"Ich denke, dass die Anwesenheit der Kearsarge eine ziemlich starke Aussage ist", sagte Milley. Die schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson fügte hinzu: "Das zeigt, dass den Sicherheitsgarantien von Präsident Biden Taten folgen."
Die BALTOPS, die in diesem Jahr von Schweden ausgerichtet werden, finden inmitten der Bemühungen Schwedens und Finnlands um einen NATO-Beitritt statt. Grund für den plötzlichen Beitrittswunsch der beiden Länder seien Sicherheitssorgen angesichts der russischen Spezialoperation in der Ukraine gewesen, heißt es aus den Ländern.
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