Das britische Militär gab am Dienstag bekannt, dass es eine Untersuchung eingeleitet habe, nachdem in den Medien Berichte aufgekommen waren, wonach ein als Priester getarnter Mann in eine Kaserne der Wachen der britischen Königin eindringen konnte. Den Aussagen des Sprechers zufolge werde die Untersuchung des Vorfalls mit höchster Priorität behandelt.
Der Eindringling soll demnach eine Nacht in der Baracke der Coldstream Guards in der Nähe von Schloss Windsor verbracht und dort mit den Soldaten getrunken und gegessen haben. Die Coldstream Guards sind die berühmten Wachen mit roten Jacken und schwarzen Bärenfellmützen und sind für den Schutz der Queen zuständig. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte:
"Die Armee nimmt diesen Verstoß gegen die Sicherheitsbestimmungen sehr ernst, und er wird mit höchster Priorität gründlich untersucht."
Er lehnte es aber ab, weitere Kommentare abzugeben, da der Vorfall nun "Teil einer laufenden Untersuchung" sei.
Über den Zwischenfall, der sich in der vergangenen Woche ereignet haben soll, berichtete zunächst die Zeitung The Sun am Montag. Laut der Quelle des Boulevardblatts erschien der Mann als Priester gekleidet am Tor der Kaserne und verschaffte sich erfolgreich Zutritt, ohne sich auszuweisen oder eine entsprechende Zugangserlaubnis vorzulegen. Dem Bericht der Sun zufolge sei der Mann am Tor aufgetaucht und habe sich lediglich als Pfarrer Cruise vorgestellt und behauptet, ein Freund des Bataillons-Paters, Pfarrer Matt Coles, zu sein. Daraufhin "wurde er hereingebeten und ihm wurde etwas zu essen angeboten", so die Quelle gegenüber der Zeitung.
Auch der Sender TalkTV berichtete, dass der Mann mit den Wachen gegessen, getrunken und schließlich auch die Nacht dort verbracht habe.
Dem Bericht der Sun zufolge habe sich der falsche Priester mit den Gardisten sofort angefreundet und "innerhalb weniger Stunden trank er mit den Offizieren in der Bar". Der Schwindler amüsierte seine neuen Freunde beim Trinken demnach mit immer unglaubwürdigeren Geschichten. So prahlte er etwa damit, im Irakkrieg gedient und gar eine Tapferkeitsmedaille erhalten zu haben.
Er habe viele Geschichten erzählt und die Jungs hätten sich über seine Scherze amüsiert, zitiert die Sun die namentlich nicht genannte Person, die mit dem Vorfall vertraut sei. So habe er demnach geschildert, als Testpilot für Schleudersitze gearbeitet zu haben. Der vermeintliche Priester erzählte auch die bizarre Geschichte, dass ihm einige innere Organe durch andere ersetzt worden seien, die "g-Kraft-resistent" seien. Die Wachen seien daraufhin misstrauisch geworden, boten ihm aber dennoch ein Zimmer für die Nacht in der Kaserne an, in der Hunderte von Soldaten untergebracht sind.
Erst am Morgen danach wurde der Mann kontrolliert und die Polizei in die Kaserne gerufen, um den Schwindler herauszuholen. Der Mann wurde nicht verhaftet und es wurden bisher keine weiteren Maßnahmen gegen ihn ergriffen.
Queen Elizabeth II. soll wenig später nach Windsor zurückgekehrt sein. Als der Vorfall passierte, war die Königin auf ihrem Landsitz im ostenglischen Sandringham.
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