Russland spendet fast 20.000 Tonnen Weizen an Kuba

Bereits vor der aktuellen globalen Lebensmittelkrise hatte der sozialistische Inselstaat vor allem wegen der sechzigjährigen Blockade durch die USA ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die globale Lebensmittelknappheit stellt für Kuba eine zusätzliche Herausforderung dar. Nun erhielt das Land eine tonnenschwere Weizenspende aus Russland.

Die für Lebensmittel zuständige erste stellvertretende kubanische Ministerin Lázara Mercedes López Acea hat sich am Donnerstag bei der Russischen Föderation für eine Weizenspende im Umfang von 19,526 Tonnen bedankt, wie die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina berichtete. Während der offiziellen Übergabezeremonie im Sitz des Ministeriums betonte die kubanische Regierungsvertreterin:

"Dies ist ein neuer Ausdruck der historischen und politischen Bande, die uns verbindet und die auf Freundschaft und gegenseitigem Respekt zwischen Kuba und der Russischen Föderation beruht."

Die Ministerin erinnerte daran, dass die letzten Jahre für beide Nationen angesichts der COVID-19-Pandemie und ihrer Auswirkungen auf die Weltwirtschaft schwer gewesen seien.

López bedankte sich bei Russland und dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen für deren Bemühungen zur Unterstützung des Inselstaates, die von den kubanischen Behörden sehr geschätzt werden würden.

Zudem bekräftigte die kubanische Regierungsvertreterin das Interesse Havannas daran, die bilateralen Beziehungen der Zusammenarbeit zu stärken. Die kubanische Regierung sei überzeugt, dass "die Praxis der Solidarität, der internationalen Zusammenarbeit und des Multilateralismus der Weg zu einer gerechteren und nachhaltigeren Welt ist".

Der russische Botschafter in Kuba, Andrei Guskow, bekräftigte seinerseits Moskaus Willen zur Ausweitung der Zusammenarbeit mit dem sozialistischen Inselstaat. Der russische Diplomat sagte:

"Diese humanitäre Lieferung wurde auf Beschluss der Regierung der Russischen Föderation auf die Insel geschickt. (...) Wir setzen auf diese Weise unsere Hilfe für das kubanische Volk fort, das angesichts der COVID-19-Pandemie gezwungen ist, sich mit der unrechtmäßigen und unmenschlichen amerikanischen Blockade auseinanderzusetzen."

Guskow zufolge hatte die russische Regierung bereits im letzten Jahr die Hilfslieferung beschlossen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Jedoch habe sich der Transport aufgrund der antirussischen Sanktionen des Westens um einen Monat verzögert, da die Abkoppelung wichtiger Teile des russischen Bankensektors die Zahlung an die Spedition verzögert habe. Gegenüber Journalisten kritisierte der russische Diplomat:

"Die Geschehnisse zeigen deutlich, dass die einseitigen Zwangsmaßnahmen gegen Russland, ähnlich wie die gegen Kuba, das Leben der einfachen Menschen beeinträchtigen."

Eine Reihe weiterer hochrangiger Vertreter der russischen und kubanischen Regierung nahmen ebenfalls an der Zeremonie in Havanna teil.

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