Die Länder der Gruppe der Sieben (G7) werden das Treffen der G20-Finanzminister diese Woche in Washington, an dem auch Russland teilnimmt, nicht vollständig boykottieren, berichtete die Washington Post am Dienstag unter Berufung auf Quellen.
Es wird erwartet, dass der russische Finanzminister Anton Siluanow, der von US-Sanktionen betroffen ist, am Mittwoch virtuell an der Konferenz teilnehmen wird.
Ein ungenannter Vertreter des US-Finanzministeriums sagte der Zeitung, dass US-Finanzministerin Janet Yellen an der Eröffnungssitzung der G20 teilnehmen werde, um den ukrainischen Finanzminister zu unterstützen, der zur Teilnahme an der Konferenz aus Kiew angereist sei. Andere Sitzungen werde Yellen wegen der Anwesenheit Russlands auslassen, erklärte der Beamte. Er fügte hinzu, die Ministerin werde auf einen Ausschluss Russlands aus den globalen Finanzinstitutionen drängen.
In der Zwischenzeit hat die kleinere G7, die zumeist aus engen Verbündeten der USA besteht, Russland einheitlich verurteilt, schrieb das Blatt. Die Zeitung stellte fest, dass mit der wachsenden wirtschaftlichen Macht von Ländern wie China und Indien die westlichen Staats- und Regierungschefs zunehmend gezwungen seien, mit diesen Ländern zusammenzuarbeiten, um das globale Wirtschaftssystem zu steuern. "Das hat die Bedeutung der größeren G20 erhöht, obwohl es für die Vereinigten Staaten schwieriger ist, dieses Gremium zu beeinflussen."
Die Washington Post wies darauf hin, dass viele der wohlhabendsten Nationen der Welt einschließlich eines Großteils Europas nach wie vor in hohem Maße von Öl und Erdgas aus Russland abhängig sind. Dies verdeutliche, wie stark Russlands Wirtschaft mit dem Rest der Welt verflochten sei, trotz der strengen Sanktionen, die die USA und ihre Verbündeten verhängt hätten.
Zu den G7-Ländern gehören Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, das Vereinigte Königreich und die USA. Die G20 setzt sich aus 20 der größten Volkswirtschaften der Welt zusammen. US-Präsident Joe Biden hat bereits dazu aufgerufen, Russland wegen des Militäreinsatzes in der Ukraine aus der G20 auszuschließen.
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