USA nutzen Ukraine-Erfahrung für Kriegsplanung gegen Russland und China

Während einer Militärübung greift die US-amerikanische Armee auf Erfahrungen aus dem Ukraine-Konflikt zurück. Ziel sei es, sich auf einen Krieg gegen einen "größeren Gegner" wie Russland oder China vorzubereiten, berichtet Associated Press.

Das US-amerikanische Militär übt den Krieg unter Umständen, die stark von der russischen Kampagne in der Ukraine beeinflusst sind. Ziel sei es, "die Soldaten auf künftige Kämpfe gegen einen größeren Gegner wie Russland oder China" vorzubereiten, berichtete die Nachrichtenagentur Associated Press am Samstag.

Etwa 4.500 Soldaten der 2. Brigade der 1. US-Kavalleriedivision stehen am kalifornischen Truppenübungsplatz Fort Irwin fiktiven "devonischen" Streitkräften gegenüber, welche die imaginäre Stadt Ujen unter Kontrolle halten, Raketen einsetzen und eine "Flut an falschen Anschuldigungen" gegen die USA über soziale Medien verbreiten. Der Übungsgegner soll offensichtlich die russische Armee darstellen und spricht auch Russisch.

Teilnehmer der Übung wurden angewiesen, Telefone bereit zu halten, um schnell Posts auf sozialen Medien verfassen zu können. "Ich denke, die ganze Armee beobachtet genau die Ereignisse in der Ukraine und versucht, daraus Lehren zu ziehen", erklärte Armeesekretärin Christine Wormuth der Associated Press. "Die russisch-ukrainische Erfahrung ist eine eindrucksvolle Illustration für unsere Armee, wie wichtig die Informationssphäre sein kann", fügte sie hinzu.

Im Verlaufe des Konflikts hatten sowohl Moskau als auch Kiew sich gegenseitig beschuldigt, Falschinformationen zu verbreiten. Indessen hatten Vertreter der US-amerikanischen Nachrichtendienste selbst zugegeben, im Rahmen eines Informationskriegs gegen Russland unüberprüfbare Behauptungen aufzustellen und öffentlich Angaben zu verbreiten, deren Zuverlässigkeit "nicht felsenfest" sei. Dies geht aus einem Bericht des US-amerikanischen Nachrichtensenders NBC News vom 6. April hervor.

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