Neuseeland hilft der EU bei Spionage im Ukraine-Krieg

Neuseeland wird der EU bei der nachrichtendienstlichen Erfassung von Daten über Russlands Militäreinsatz in der Ukraine helfen. Der Inselstaat entsendet zu diesem Zweck neun Beamte zur Unterstützung der Analysetätigkeiten in Großbritannien und Belgien.

Neuseeland wird seine Verbündeten in der EU bei der Sammlung von Informationen über die russische Militäroperation in der Ukraine unterstützen. Dies kündigte die Premierministerin des Inselstaates Jacinda Ardern am Montag an.

Die neuseeländischen Verteidigungskräfte würden in den kommenden drei Monaten ihre Fähigkeiten einsetzen, um das Vereinigte Königreich und weitere europäische Partner zu unterstützen, "indem sie den Zeitzonenunterschied nutzen, um bei wichtigen Aufgaben während ihrer Nachtzeit und unserer Tageszeit zu helfen", erklärte Ardern nach einer Kabinettssitzung den Medien.

Man habe beschlossen, sofort neun Beamte in das Vereinigte Königreich und nach Belgien zu entsenden, "um den erhöhten Bedarf an nachrichtendienstlichen Beurteilungen zu decken", der sich aus dem anhaltenden Konflikt in der Ukraine ergebe, hieß es.

Fünf von neun Experten sollen Satellitenbilder überwachen, während die übrigen die Aufgabe haben würden, Wellingtons Vorstellung von den Aktivitäten seiner Verbündeten und der NATO im Zusammenhang mit der Krise zu verbessern, fügte die Premierministerin hinzu.

Neuseeland hatte zuvor fünf Millionen US-Dollar zum NATO-Treuhandfonds beigesteuert, der Kiew mit Treibstoff, militärischer Verpflegung, Kommunikationsmitteln und Erste-Hilfe-Kits versorgt, sowie weitere sechs Millionen US-Dollar zur Unterstützung der vom Konflikt betroffenen ukrainischen Zivilbevölkerung. Zudem schloss sich Wellington den westlichen, gegen internationales Recht verstoßenden Sanktionen gegen Moskau an, die sich gegen mehr als 460 russische Personen und Einrichtungen richten.

Die "weltweiten Sanktionen" würden es Moskau erschweren, seinen Krieg zu finanzieren, erklärte Ardern. "Neuseeland trägt seinen Teil dazu bei."

Mehr zum Thema - "Reine Werbung": Russische Oppositionsmedien interviewen Selenskij