Saudi-Arabien bezeichnet angeblich bevorstehenden Blinken-Besuch als "Fake News"

Das Königreich hat Berichte zurückgewiesen, wonach der US-Außenminister demnächst Riad besuchen wird. Vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen dem Westen und Moskau scheinen die Versuche Washingtons, Riad enger an sich zu binden, vorerst wenig Erfolg zu haben.

US-Außenminister Antony Blinken wird in "naher Zukunft" nicht nach Saudi-Arabien reisen, teilte das Außenministerium des Landes mit und dementierte damit offiziell einen kürzlich erschienenen Bericht, in dem ein örtlicher Beamter zitiert wurde.

In einem Schreiben, das am Samstag von der saudischen Presseagentur veröffentlicht wurde, dementierte das Außenministerium "Berichte in den Medien, die einer offiziellen Quelle im Ministerium zugeschrieben werden, über einen bevorstehenden Besuch des US-Außenministers im Königreich Saudi-Arabien". Weiter heißt es, dass das Ministerium "keine Erklärung in dieser Hinsicht abgegeben hat".

Der fragliche Bericht stammte von der Nachrichtenagentur Reuters, die einen "Beamten des Außenministeriums des Königreichs" zitierte. Dieser hatte behauptet, Riad und Washington planten einen Besuch, um "die laufenden 'positiven Gespräche' zu verstärken". Anfang dieser Woche berichtete Axios Ähnliches, nachdem es mit fünf US-amerikanischen, israelischen und palästinensischen Quellen gesprochen hatte.

Joe Bidens Pressesprecherin Jen Psaki merkte zwar an, dass hochrangige US-Beamte im vergangenen Monat das Königreich besuchten, um "eine Reihe von Themen einschließlich des Krieges im Jemen" sowie "Energiesicherheit" zu erörtern. Das Weiße Haus lehnte es jedoch ab, den bevorstehenden Termin der Regierung zu bestätigen.

Das offizielle Dementi Saudi-Arabiens folgt auf einen kürzlichen Besuch des britischen Premierministers Boris Johnson, der nach Riad und Abu Dhabi gereist war, um Energiefragen mit den dortigen Königshäusern zu erörtern und sie zu einer Erhöhung der Ölproduktion zu bewegen. Berichten zufolge gelang es dem Premierminister trotz der Bemühungen Großbritanniens und einer Reihe westlicher Verbündeter jedoch nicht, die Abhängigkeit von russischer Energie zu verringern.

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