Lawrow gegenüber RT: USA lagern brisante Infektionsstudien in andere Länder aus

Russland vermutet, dass vom Pentagon finanzierte Bioforschungslabore in anderen Ländern, aufgrund der Geheimhaltung ihrer Arbeit eine Bedrohung darstellen könnten. Daher müssen diese Labore für Inspektionen geöffnet werden, so Außenminister Lawrow.

Wie Außenminister Sergei Lawrow gegenüber RT sagte, vermutet Russland, dass vom Pentagon finanzierte Bioforschungslabore in anderen Ländern, einschließlich der Ukraine, aufgrund der Geheimhaltung ihrer Arbeit eine Bedrohung darstellen könnten. Washington wolle offenbar nicht riskieren, seine eigene Bevölkerung der pathogenen Bedrohung auszusetzen, meinte Lawrow.

"Die Amerikaner haben vor einigen Jahren beschlossen, dass es zu gefährlich sei, [solche Forschungen] auf ihrem eigenen Boden durchzuführen. Also haben sie all diese bedrohlichen und gefährlichen Aktivitäten in andere Länder verlegt", so Lawrow.

Weiterhin stellte er fest, dass die USA ihre Forschungen und Experimente mehr und mehr entlang der Grenzen Russlands und Chinas konzentrieren.

Lawrow bezog sich dabei auf die von der Defense Threat Reduction Agency des Pentagon finanzierten Biolabore, deren Existenz während des russischen Angriffs auf die Ukraine bekannt wurde. Das russische Militär behauptet, Beweise dafür gefunden zu haben, dass die vom US-Verteidigungsministerium finanzierte Arbeit in ukrainischen Laboren militärischen Anwendungen dienen sollte.

Washington hat diese Behauptungen dementiert und damit Russlands frühere Verdächtigungen bezüglich der auf fremdem Territorium durchgeführten Forschung im Gegenzug für amerikanische Zuschüsse bekräftigt. Die US-Regierung erklärte, die Labore hätten der Erforschung neu auftretender Infektionen in der ganzen Welt gedient und seien ein Frühwarnsystem für Epidemien gewesen.

Die US-Unterstaatssekretärin für politische Angelegenheiten, Victoria Nuland, sagte letzte Woche unter Eid aus, dass es "biologische Forschungseinrichtungen in der Ukraine" gebe und dass die USA Kiew bei der Zerstörung von Forschungsmaterialien unterstützten, damit diese nicht in die Hände Russlands gelangten.

In seinem Interview mit RT sagte Lawrow, dass es seiner Einschätzung nach weltweit mehr als 300 Biolabore gebe, die für das Pentagon forschen. Solche Einrichtungen sollten einer internationalen Überwachung unterstellt werden, um die Einhaltung des Übereinkommens über biologische Waffen zu gewährleisten, welches jegliche Arbeit im Zusammenhang mit biologischer Kriegsführung verbietet. Es gibt keinen Verifizierungsmechanismus für den Vertrag – ein Versäumnis, das Moskau beheben möchte, so der russische Außenminister.

Der UN-Sicherheitsrat soll auf Antrag Russlands im Laufe des Freitags zusammentreten, um ein rechtlich bindendes Protokoll zu dem Übereinkommen zu erörtern, "das verpflichtende Transparenzmaßnahmen von jedem teilnehmenden Staat verlangen würde", so der Minister. Die USA haben Versuche, ein solches Protokoll in den 1990er Jahren zu implementieren, stets erschwert, bevor sie es 2001 ganz blockierten, daher "werden die Amerikaner … dagegen sein", sagte Lawrow voraus. Ein solches Verhalten bezeichnete er als "nicht vertretbar".

Peking hat bereits früher Forderungen nach größerer Transparenz in der amerikanischen Bioforschung unterstützt und argumentiert, dass Washington nichts zu verbergen habe, wenn alle in ausländischen Laboren durchgeführten Arbeiten so harmlos wären, wie es behauptet.

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