Pfizer-Chef Albert Bourla pries die neuartige mRNA-Technologie in den Corona-Impfstoffen bislang bei jeder Gelegenheit. Ein großer Teil der Menschen auf der ganzen Welt sollte sich damit, zum Teil unter massivem Druck der Regierungen, bis zu dreimal oder sogar häufiger impfen zu lassen.
Aber nun schaltet der aus Griechenland stammende 60-Jährige in einem Interview mit einem Journalisten der Washington Post einige Gänge runter. So erklärte Bourla Ende letzter Woche überraschend, Pfizer habe mit der mRNA-Technologie fast keine Erfahrung gehabt.
In dem Interview ging Bourla sogar zu den Experten seines eigenen Hauses auf Distanz. Er sei "sehr überrascht" gewesen, als sein Team die Technologie für einen potenziellen Impfstoff gegen das Coronavirus nutzen wolle, denn man habe ja mit klassischen Impfstoffen viel mehr Erfahrungen gesammelt. Konkret sagte er:
"Es war kontraintuitiv, die mRNA zu wählen. [...] Ich war überrascht, als SIE [die Experten im Haus bei Pfizer] mir vorschlugen, dass dies der richtige Weg sei. [...] Ich habe IHRE Meinung in Frage gestellt. [...] Aber SIE haben mich überzeugt. [...] "Ich bin meinem Instinkt gefolgt, der mir sagte, dass SIE wissen, was SIE tun."
Unabhängig von diesen Aussagen berichtet CNN am Montag, dass der Pfizer-Chef den Menschen eine vierte Dosis Impfstoff verabreichen will, um eine weitere Welle von COVID-19 abzuwehren. Dem Sender CBS sagte er:
"Der Schutz, den wir durch die dritte (Dosis) erhalten, ist gut genug – eigentlich ziemlich gut gegen Krankenhausaufenthalte und Todesfälle."
Aber der Schutz nach drei Dosen sei nicht so gut gegen Infektionen" und "halte nicht sehr lange an", wenn man es mit einer Variante wie Omikron zu tun habe. Daher sei für ihn klar:
"Es ist notwendig, jetzt eine vierte (Dosis) zu impfen."
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