Europäische Gaspreise erreichen neues Allzeithoch

Die Gaspreise in Europa sind seit Beginn der Woche in die Höhe geschnellt und haben zum ersten Mal in der Geschichte die Marke von 3.900 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter überschritten. Die Energiekosten stiegen – trotz stabiler Lieferungen aus Russland – um mehr als 79 Prozent.

Der Krieg in der Ukraine und die Furcht vor massiven wirtschaftlichen Folgen schocken die globalen Finanzmärkte weiter. So sprang am Montag der Handelspreis für Erdgas hoch und erreichte nach Angaben von Energiemarktexperten ein Allzeithoch. 

Wie Daten der Londoner Börse ICE zeigten, stiegen die sogenannten April-Futures am TTF-Handelspunkt in den Niederlanden bis 10 Uhr Montagmorgen auf 3.899 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter oder fast 374 Dollar pro Megawattstunde in Haushaltszahlen.

Die Preise steigen weiter an, weil die Marktteilnehmer das Ausgang der laufenden russischen Militäroffensive in der Ukraine mit Sorge betrachten. Unterdessen erklärte der staatliche russische Energieriese und große Gasexporteur Gazprom am Montag, er liefere weiterhin routinemäßig russisches Gas für die Durchleitung nach Europa durch das Gebiet der Ukraine. Gazproms offizieller Vertreter Sergei Kuprijanow erklärte gegenüber Reportern: 

"Gazprom liefert russisches Gas für den Transit durch das Territorium der Ukraine im regulären Modus, in Übereinstimmung mit den Anträgen der europäischen Verbraucher in Höhe von 109,6 Millionen Kubikmetern für den 7. März."

Dennoch besteht die Befürchtung, dass der Konflikt in der Ukraine zu einem Stopp der russischen Gaslieferungen führen könnte – entweder wegen möglicher Schäden an den Pipelines oder aufgrund von Sanktionen, die gegen Moskau von den westlichen Staaten, die das Vorgehen Russlands scharf verurteilen, verhängt wurden.

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