Ex-Außenminister Gabriel warnt vor "Nuklearkrieg mit Russland"

Angesichts der aktuellen Ereignisse in der Ukraine meldete sich nun auch der frühere SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel zu Wort. Es sei Russland, das die Hoffnungen des Westens auf erfolgreiche Verhandlungen zerstört habe, teilte Gabriel mit.

Seit Beginn der Ukraine-Operation der russischen Armee überschlagen sich die Ereignisse. Zudem werden fast stündlich neue drastische Maßnahmen gegen Russland verkündet, oder auf den Weg gebracht.

Immer wieder werden dabei auch Forderungen laut, der Ukraine auch militärisch beizustehen. Nun warnte der ehemalige Außenminister Sigmar Gabriel vor einer Eskalation des Konflikts mit Moskau unter Beteiligung der NATO. Im ZDF fragte Gabriel am Freitag rhetorisch:

"Wollen wir wirklich in einen Nuklearkrieg mit Russland eintauchen? Das wäre nämlich die Konsequenz, wenn die NATO eingreifen würde. Ich glaube, das will nicht mal die Ukraine."

Ein solcher Angriff würde "Europa zu einem nuklearen Schlachtfeld machen." Russland sehe jetzt eine große Chance, "sich zurück zur europäischen Großmacht zu bringen", so Gabriel. Es sei demzufolge Moskau, das die Hoffnung des Westens, über Verhandlungen Ergebnisse zu erzielen, zerstört habe. Die NATO-Staaten hätten nun lediglich zwei Möglichkeiten: "Sanktionen und Waffenlieferungen an die Ukraine, damit sie sich selber verteidigen kann." Langfristig werde es Russland schwer haben, "gegen die westlichen Sanktionen anzukommen."

Zugleich sei wichtig, die eigenen militärischen Fähigkeiten auszubauen. "Wir können und müssen die Bundeswehr besser machen und müssen auch die NATO besser machen", teilte Gabriel mit. Das mache die NATO-Staaten sicherer – auch wenn "selbst die beste NATO, die beste Bundeswehr" in der jetzigen Situation aus seiner Sicht keinen Angriff auf Russland starten würde.

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(rtde/dpa)