Das Europäische Parlament arbeitet an einer neuen MiCA-Richtlinie. MiCA steht dabei für Märkte für Kryptovermögen. Die erste entsprechende Richtlinie, die den Umgang mit diesen neuen Währungen für die EU regulieren soll, wurde 2020 erlassen.
Auf Betreiben von SPD, Grünen und Linken soll die neue Richtlinie, die bisher erst als Kompromissvorschlag des zuständigen Ausschusses für Wirtschaft und Währung vorliegt, Krypto-Dienstleistungen verbieten, die auf "ökologisch nicht nachhaltigen Konsensmechanismen" beruhen.
Ins Alltagsdeutsche übersetzt, bedeutet das ein Verbot für das Mining von Kryptowährungen. Mining nennt man dabei den Gebrauch eines oder mehrerer Rechner, um durch Rechenleistung neues Kryptogeld zu schaffen. Wird das Mining im großen Maßstab betrieben, ist es sehr energieaufwendig.
Der SPD-Politiker Joachim Schuster und der Grünen-Europapolitiker Sven Giegold sprachen sich dafür aus, Kryptowährungen zu verbieten.
Die Position des Europäischen Parlaments, das den Entwurf aller Wahrscheinlichkeit nach so annehmen dürfte, unterscheidet sich an diesem Punkt deutlich von jener der EU-Kommission. Letztere sprach sich gegen ein Verbot von Kryptowährung aus.
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler hält eine solche Entscheidung für fatal. "Ich gehe davon aus und rechne auch damit, dass die Bundesregierung und der federführende Finanzminister Christian Lindner dies verhindern werden."
Weltweit gibt es mittlerweile sowohl Staaten, die Kryptowährungen als offizielle Zahlungsmittel anerkennen, wie El Salvador, als auch Länder, in denen Kryptowährungen komplett verboten sind, wie in Algerien. Das Mining von Kryptowährungen erzeugt weltweit jährlich einen Strombedarf von 22.315 Terawattstunden Strom, das sind 0,59 Prozent des gesamten globalen Verbrauchs.
Mehr zum Thema - Indien will Kryptowährungen mit 30 Prozent besteuern