Brand auf Fähre vor Korfu – Fast 300 Menschen evakuiert

Auf einer Fähre vor der Küste der griechischen Insel Korfu ist in den frühen Morgenstunden ein Feuer ausgebrochen. Hunderte Menschen mussten von Bord gerettet werden. Das unter italienischer Flagge fahrende Schiff war wenige Stunden zuvor aus dem Hafen von Igoumenitsa ausgelaufen.

Das Passagierschiff "Euroferry Olympia" war auf dem Weg von der griechischen Hafenstadt Igoumenitsa im Nordwesten des Mittelmeerlandes nach Brindisi in Süditalien. Gegen halb fünf Uhr morgens wurden die Menschen wegen eines Feuerausbruchs an Bord geweckt und vom Kapitän aufgefordert, die Fähre sofort zu verlassen.

Auf den Videos, die in den sozialen Medien verbreitet werden, sind hohe Flammen und eine gewaltige Rauchwolke über dem Schiff zu sehen. 

Zum Zeitpunkt des Feuerausbruchs befanden sich nach Angaben der griechischen Küstenwache 237 Passagiere und 51 Besatzungsmitglieder an Bord. Die Ursache des Brandes ist noch nicht bekannt. Die Behörden leiteten eine Untersuchung ein. Griechische Medien berichten unter Berufung auf Aussagen der Passagiere, dass der Brand wahrscheinlich in der Garage ausgebrochen sei.

Als das Feuer ausbrach, befand sich die 183 Meter lange Fähre in der Nähe der Insel Korfu im Ionischen Meer, die zwischen Griechenland und Albanien liegt.

Sechs Schiffe der griechischen Küstenwache und Marine sowie ein Schiff der italienischen Finanzpolizei seien demnach an der Rettungsaktion beteiligt gewesen. Auch Schiffe aus der Region sowie mehrere Helikopter evakuierten die Menschen von der Fähre. Die Passagiere und die Besatzungsmitglieder wurden nach Angaben der Behörden in den Hafen von Korfu gebracht. Mindestens eine Person sei bei der Evakuierung leicht verletzt worden, erklärte der leitende Beamte der Küstenwache Nikos Lagadianos laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AP. Niemand wurde als vermisst gemeldet.

Update: Obwohl es zunächst hieß, dass es keine Vermissten gäbe, berichten nun griechische Medien, dass mindestens zwei Menschen auf der immer noch brennenden Fähre in Garagendecks eingeschlossen seien. Rettungskräfte kommunizierten zunächst mit ihnen und versuchten, sie zu befreien, heißt es in einem Bericht des griechischen Staatssender ERT am Freitagvormittag unter Berufung auf die Küstenwache. Derzeit laufe demnach eine Rettungsaktion.

Inzwischen seien nach Angaben der Küstenwache mindestens 278 gerettete Passagiere und Besatzungsmitglieder in den Hafen von Korfu eingetroffen. Dem Bericht des Senders zufolge würden nun zehn Personen vermisst. Demanch seien nach offiziellen Angaben 290 Personen – 239 Passagiere und 51 Besatzungsmitglieder – an Bord gewesen. Daneben befanden sich 25 Privatfahrzeuge und 153 Lastwagen auf der Fähre. Unklar sei zudem, ob es auf dem Schiff auch blinde Passagiere gab. Demnach werde die Route von Westgriechenland nach Italien seit Jahren von Migranten genutzt, die sich in und unter Lastwagen verstecken, um über Italien nach Mittel- und Nordeuropa zu gelangen.

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