Peking: Russin Schtscherbakowa holt Gold im Eiskunstlauf-Einzel, Walijewa nur Vierte

Es lief einfach nicht nach Plan am Donnerstagabend: Topfavoritin Kamila Walijewa hat dem Druck nicht standgehalten und wurde im Eiskunstlauf-Einzel nur Vierte. Die Goldmedaille geht aber trotzdem an Russland: Teamkollegin Anna Schtscherbakowa belegte den ersten Platz.

Die 15-jährige Kamila Walijewa hätte am Donnerstag Geschichte schreiben können: Die Russin galt als Topfavoritin, wäre da nicht der kolossale Druck wegen eines Dopingvergehens gewesen. Dieser Druck wurde ihr schließlich zum Verhängnis: Die Sportlerin stürzte zweimal bei der Kür und muss nun ohne Medaille nach Hause fahren. Gold holte mit 255,95 Punkten ihre Teamkollegin Anna Schtscherbakowa, Silber sicherte sich die Russin Alexandra Trussowa. Bronze ging an die Japanerin Kaori Sakamoto. 

Trussowa ist ab heute zudem die erste Eiskunstläuferin in der olympischen Geschichte, die gleich fünf Vierfachsprünge absolvierte.

Wie auf Fotos und Videos zu sehen ist, flossen am Ende Tränen. Die 15-jährige Walijewa ließ ihren Gefühlen freien Lauf und schluchzte. Auch die Zweitplatzierte Trussowa wurde dabei gefilmt, wie sie emotional wurde und mehrmals "Ich hasse diesen Sport" rief.

Da Walijewa nicht aufs Treppchen kam, konnte wie gewohnt eine Medaillenzeremonie stattfinden. Das IOC hatte angekündigt, dass es für den Fall eines Medaillengewinns Walijewas keine Siegerehrung geben wird.

Das Dopingvergehen Walijewas im Dezember war erst nach dem Team-Finale bekannt geworden. Die Medaillenübergabe für die Mannschaften wurde deshalb abgesagt. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte der Europameisterin in einem Eilverfahren aber erlaubt, auch am Damen-Einzel teilzunehmen.

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