Die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton hat den 45. US-Präsidenten Donald Trump und den US-Sender Fox News beschuldigt, "verzweifelt einen Fake-Skandal zu erfinden". Zuvor hatte der Sonderermittler des Justizministeriums, John Durham, seinen jüngsten Bericht über die mutmaßlichen Ursprünge der "Russiagate"-Affäre und eine angebliche Verbindung zur Präsidentschaftskampagne der Politikerin vorgelegt.
Der ehemalige US-Präsident hatte am Samstag erklärt, dass Durhams jüngster Bericht "unbestreitbare Beweise" dafür liefere, dass seine Kampagne und seine Regierung "von Personen ausspioniert wurden, die vom Hillary-Clinton-Wahlkampfteam bezahlt wurden, um eine völlig vorgefertigte Verbindung zu Russland herzustellen".
"Dies ist ein Skandal, der in Umfang und Ausmaß Watergate bei weitem übertrifft, und diejenigen, die an dieser Spionageaktion beteiligt waren und davon wussten, sollten strafrechtlich verfolgt werden", so Trump. Er fügte hinzu, dass "in einer härteren Zeit in unserem Land dieses Verbrechen mit dem Tod bestraft worden wäre."
Clinton reagierte am Mittwoch über den Kurznachrichtendienst Twitter auf die Aussagen und beschuldigte Trump und Fox News, "verzweifelt einen Fake-Skandal zu erfinden, um von seinen echten Skandalen abzulenken".
"Je mehr seiner Missetaten aufgedeckt werden, desto mehr lügen sie", erklärte Clinton und ermutigte ihre Anhänger, "eine gute Widerlegung" von der Zeitschrift Vanity Fair über Trumps "neuesten Unsinn" zu lesen.
Der ehemalige Generalstaatsanwalt Michael Sussmann, der als Partner einer Anwaltskanzlei im Auftrag des Demokratischen Nationalkomitees – einer bundesweiten Organisation der Demokratischen Partei der Vereinigten Staaten – tätig war, wird in Durhams Untersuchungsbericht beschuldigt, das FBI im September belogen zu haben.
Sussmann wird vorgeworfen, dem FBI fragwürdige Geschichten über angebliche Absprachen zwischen Trump und Russland zugespielt zu haben, während er gleichzeitig mit Clinton im Präsidentschaftswahlkampf des Jahres 2016 zusammenarbeitete. Sussmann plädiert auf "nicht schuldig" im Sinne der Anklage.
Die sogenannte "Russland-Affäre" oder "Russiagate" beschäftigt seit mehreren Jahren die Politik der USA. Vor dem Ende des Wahlkampfes im Jahr 2016 tauchten Vorwürfe einer angeblichen Einmischung Russlands in die US-Präsidentschaftswahl und einer angeblichen Absprache zwischen Trump und russischen Geheimdiensten auf.
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