Russland wird vorgeworfen, dass die Präsenz seiner Soldaten in der Nähe der ukrainischen Grenze einen baldigen militärischen Eingriff in der Ukraine bedeutet. Seit Herbst letzten Jahres sollen dort rund 150.000 Soldaten stationiert sein.
Laut Berichten des estnischen Auslandsnachrichtendienstes Välisluureamet könnte Russland in der zweiten Hälfte des Monats eine groß angelegte Militäroperation gegen die Ukraine starten.
Hierdurch, so fürchtet man in Estland, würde der "politische und militärische" Druck auf die baltischen Staaten zunehmen. Es fehlt nur noch an einer politischen Entscheidung. Im Bericht des Geheimdiensts heißt es hierzu:
"Sobald die militärische Bereitschaft erreicht ist, bedarf es nur noch einer politischen Entscheidung, um die Operation zu starten."
In ganz Europa werde die militärische Bedrohung zunehmen:
"Wenn Russland sich für einen Krieg entscheidet, wird die militärische Bedrohung in ganz Europa zunehmen. Obwohl ein Krieg in der Ukraine keine unmittelbare militärische Bedrohung für Estland oder die NATO darstellen würde, könnte der politische und militärische Druck Russlands auf die baltischen Staaten langfristig zunehmen, sollte Russland in der Ukraine-Frage einen diplomatischen und/oder militärischen Erfolg erzielen. Selbst wenn die russische Führung davon überzeugt werden kann, von einer militärischen Aggression Abstand zu nehmen, müssen Estland und die baltischen Staaten sich auf eine zunehmende Bedrohung einstellen."
Alle Versuche der russischen Regierung die westliche Seite und das Militärbündnis NATO davon zu überzeugen, dass es keine Militäroperation in der Ukraine geben wird, blieben bislang ungehört. Angesichts der verstärkten Militärpräsenz der NATO und seiner Bündnispartner behält sich Moskau das Recht zum Schutz seiner Souveränität das Recht vor, seine Soldaten an der Grenze zu stationieren und Manöver abzuhalten.
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