Stern und Selfie: Weltraumteleskop "James Webb" schickt erste Bilder

Das teuerste Weltraum-Teleskop in der Geschichte hat erste Bilder geschickt. Dabei handelt es sich zwar zunächst um Testfotos. Die Astronomen zeigen sich aber schon jetzt begeistert. Unter den Aufnahmen ist auch ein Selfie, auf dem der Primärspiegel des Teleskops zu sehen ist.

Das im Dezember gestartete Weltraumteleskop "James Webb" (JWST) hat erste Bilder geschickt. Wie die Raumfahrtbehörden NASA und ESA bekannt gaben, habe das Teleskop Fotos eines Sterns zur Erde gesendet. Die Bilder seien zwar etwas verschwommen. Es sei aber auch hauptsächlich darum gegangen, zu beweisen, dass die Kamera und die 18 Spiegelsegmente funktionieren.

Der Aufnahmeprozess habe am 2. Februar begonnen und fast 25 Stunden gedauert. Demnächst werde das Team die 18 Spiegelsegmente schrittweise anpassen, damit sie ein einheitliches Bild ergeben, teilte die ESA auf Twitter mit.

Als Bonus postete die NASA auf Twitter ein Selfie des Teleskops. Darauf war sein Primärspiegel zu sehen. Als Begründung hieß es, man müsse manchmal einen guten Blick auf sich selbst werfen, wenn es Zeit sei, sich zu fokussieren.

Die für die Nahinfrarotspektroskopie-Kamera des JWST zuständige Wissenschaftlerin Marcia J. Rieke von der University of Arizona sagte, das ganze Team sei von dem Ergebnis "begeistert".

Das James-Webb-Weltraumteleskop war am 25. Dezember an Bord einer Ariane-Trägerrakete vom europäischen Weltraum-Bahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All gestartet. Während des rund vier Wochen langen Fluges wurde der Sonnenschutz des Teleskops aufgespannt, und es wurden die Spiegelsysteme aufgeklappt. Im Januar erreichte "James Webb" dann seinen Zielorbit um die Sonne.

Wissenschaftler erhoffen sich von den späteren Aufnahmen nach vollständiger Inbetriebnahme und Justage unter anderem Erkenntnisse über die Zeit kurz nach dem Urknall vor rund 13,8 Milliarden Jahren. Das Teleskop mit Kosten von ungefähr 8,8 Milliarden Euro folgt auf das Weltraumteleskop "Hubble", das seit mehr als 30 Jahren im Einsatz ist.

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(rt/dpa)