Der Westen tarnt die Vorbereitung seiner eigenen Provokationen mit Behauptungen, Russland habe Pläne, in die Ukraine einzumarschieren. Diesen Vorwurf äußerte die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa am Donnerstab bei einem Pressebriefing:
"Westliche und ukrainische Medien sowie hohe Beamte verbreiten momentan noch aktiver Spekulationen über einen 'bevorstehenden Einmarsch Russlands in die Ukraine' – so formulieren sie es. Wir sind überzeugt, dass der Zweck dieser Kampagne darin besteht, ihren eigenen Vorbereitungen groß angelegter Provokationen, auch militärischer Art, auf dem Informationsschlachtfeld Deckung zu geben – Provokationen, die für die regionale und globale Sicherheit die tragischsten Folgen haben können."
Knapp 500 Tonnen Waffen allein per Lufttransport in den letzten Tagen
Sacharowa zufolge bestätigt der Westen derartige Befürchtungen Moskaus durch tatsächliche Provokationen:
"Bereits seit mehreren Tagen verlastet Großbritannien mit Militärtransportflugzeugen seiner Luftwaffe Waffen in die Ukraine. Es wurden mindestens sechs Flüge arrangiert, jedes Flugzeug kann bis zu 77,5 Tonnen Fracht an Bord nehmen – das heißt, insgesamt etwa 460 Tonnen Waffen."
Es sei bekannt geworden, dass auch tragbare Panzerabwehrsysteme für den Einsatz in städtischen Gebieten geliefert werden, fügte die Diplomatin hinzu. Sie betonte, dass das ukrainische Militär von den westlichen Ausbildern auf dem Testgelände in Jaworow in der Region Lwow für genau die Art des Kampfes ausgebildet werden, die den Einsatz dieser Waffen begünstigt.
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Sacharowa erinnerte auch daran, dass Kanada über 200 Spezialkräfte in die Ukraine entsandt hatte – unter dem Vorwand, angeblich seine Botschaft schützen und Diplomaten im Notfall evakuieren zu wollen. Doch am umfangreichsten seien die militärischen Hilfen der USA, so die Außenministeriumssprecherin:
"Allein in den letzten Monaten lieferte Washington der Ukraine 30 'Javelin'-Panzerabwehrraketensysteme und 180 Lenkflugkörper für sie."
Außerdem, betonte Sacharowa, hatte zuvor in den Medien die Meldung die Runde gemacht, dass im Januar Waffenlieferungen im Wert von 20 Millionen US-Dollar in die Ukraine erwartet werden. Dies wird dort jedoch nicht als Hilfe beim Selbstschutz gegen das angeblich aggressive Russland verstanden – sondern als Ermunterung und Anstachelung zur Eskalation gegen die abtrünnigen Volksrepubliken Donezk und Lugansk:
"In der Ukraine wird eine solche Unterstützung als Blankoscheck für die Durchführung einer Militäroperation im Donbass aufgefasst. […] Wir fordern die westlichen Länder auf, ihre aggressive antirussische Informationskampagne einzustellen, [ebenso wie] das Fördern der Militarisierung der Ukraine nebst Hineinziehen des Landes in die NATO – und stattdessen ihre Anstrengungen darauf zu richten, das Kiewer Regime zur Umsetzung der Minsker Vereinbarungen und anderer internationaler Verpflichtungen zu bewegen."
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