Die NATO wird Moskaus Forderung, von einer weiteren Osterweiterung des Bündnisses abzusehen, bei den kommenden Gesprächen am 12. Januar wahrscheinlich entschieden zurückweisen. Darauf wies der stellvertretende Direktor des Zentrums für umfassende europäische und internationale Studien an der Higher School of Economics Dmitri Suslow gegenüber der Nachrichtenagentur TASS hin.
Suslow, der auch Experte im Waldai-Club ist, vertritt die Meinung, dass das Russland-NATO-Treffen weit weniger aussagekräftig und produktiv sein wird als die Gespräche zwischen Moskau und Washington in Genf. Grund sei die Tatsache, dass an diesem Treffen zahlreiche Länder teilnehmen würden, die die Forderungen Russlands für inakzeptabel hielten. Er hob hervor:
"Natürlich wird es unmöglich sein, sich auf irgendetwas zu einigen. Die Allianz wird die Forderungen Russlands, die ein weiteres Vordringen der NATO nach Osten verhindern sollen, entschieden zurückweisen."
Weitere Perspektiven
Falls die Verhandlungen scheitern, werden die Spannungen zwischen Russland und der NATO weiter eskalieren, so der Analyst. Er erklärte:
"Russland wird dann wichtige Entscheidungen treffen müssen. Vor allem in Bezug auf die Art und Weise, wie die Garantien für eine Nichterweiterung seitens der NATO sichergestellt werden können. Ich denke, es gibt keine Alternative zu einer weiteren Eskalation der Spannungen, zu militärischem Druck auf die NATO und die USA. Außerdem ist Russland bereit, mit den USA und hypothetisch auch mit der NATO Gespräche über Rüstungskontrollen zu führen, bei denen es nur um technische Aspekte geht und politische Fragen unberührt bleiben."
Laut Suslow werden die Aussichten auf ein weiteres Treffen des NATO-Russland-Rates von der Bereitschaft des Bündnisses abhängen, militärische Fragen zu erörtern und nicht nur Forderungen gegenüber Moskau zu äußern. Er schloss:
"Bis zum letzten Moment hat sich die NATO strikt geweigert, das Format des NATO-Russland-Rates in eine Plattform für militärische Zusammenarbeit umzuwandeln, auf der nur militärische, nicht aber politische Fragen behandelt werden können."
"Wenn die NATO bereit ist, dieses Format für die militärische Zusammenarbeit zu nutzen, um die Entflechtungsmechanismen zu stärken, und Russland zustimmt, diese Fragen isoliert von den politischen Fragen zu behandeln, dann ist die Wiederbelebung dieser Plattform möglich. Aber ich halte das für unwahrscheinlich."
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