Politikexperte: OVKS-Friedenstruppen verhinderten Farbrevolution in Kasachstan

Nach Ansicht des russischen Politikexperten Pawel Feldman haben die Friedenstruppen der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit eine Farbrevolution in Kasachstan verhindert. Das Bündnis habe sich demnach effektiver als die NATO erwiesen.

Der Einsatz der Friedenstruppen der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) hat eine Farbrevolution in Kasachstan verhindert, erklärte der russische Politikwissenschaftler Pawel Feldman im weißrussischen Fernsehen.

Dem Experten zufolge könnten hinter dem Putschversuch in Kasachstan die USA, die NATO oder die Türkei gestanden haben. Außerdem schloss Feldman die Möglichkeit eines Einflusses der radikalen Islamisten nicht aus und erklärte, diese Mächte hätten "unter einem stillschweigenden Einverständnis der westlichen Staaten" handeln oder sogar ihre Aktivitäten "mit Washington koordinieren" können. Eine Katastrophe sei aber dank der OVKS-Friedenstruppen verhindert worden. Feldman wörtlich:

"Es stellt sich also heraus, dass die Streitkräfte der OVKS heute bewiesen haben, wie relevant und notwendig diese Organisation ist und dass zum ersten Mal in der Weltgeschichte dank der Kooperation der Länder, die dieses Bündnis bilden, eine Farbrevolution verhindert werden konnte."

Demnach kam der Politikwissenschaftler zum Schluss, dass die OVKS ihre hohe Effektivität im Gegensatz zur NATO bewiesen habe:

"Man muss sowohl Siege als auch Niederlagen akzeptieren können. Offenbar ist das, was in Kasachstan geschehen ist, ein Sieg des postsowjetischen Raums, ein Sieg Russlands, Weißrusslands und der legitimen Regierung von Kasachstan über den kollektiven Westen."

Zu Jahresbeginn waren in Kasachstan wegen erheblicher Preisanstiege bei Flüssiggas, das im Land weitgehend als Treibstoff verwendet wird, massive Proteste ausgebrochen. In einigen Städten kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Der Präsident löste als Reaktion darauf die Regierung auf und führte für 180 Tage eine staatliche Lenkung der Preise für Benzin, Diesel und Flüssiggas ein. Trotzdem gelang es den kasachischen Sicherheitskräften nicht, die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Am 5. Januar bat Präsident Toqajew die OVKS um die Entsendung kollektiver Friedenstruppen nach Kasachstan. Diese sollen für eine begrenzte Zeitperiode zur Stabilisierung der Lage im Land eingesetzt werden. Der kasachische Präsident will in Kürze einen Reformplan für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bürger vorlegen, um den Forderungen der Protestierenden entgegenzukommen.

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