Unruhen in Kasachstan: Fast 8.000 Menschen festgenommen

Die Strafverfolgungsbehörden Kasachstans haben im Zusammenhang mit den Unruhen im Land fast 8.000 Menschen festgenommen. Grund für die Ausschreitungen war der Unmut der Bürger über gestiegene Treibstoffpreise an den Tankstellen.

Das Innenministerium des Landes sprach am Montagmorgen von 7.939 Menschen, die in Gewahrsam genommen wurden. Allein auf zwei Märkten in Almaty seien 207 Personen festgenommen worden. Die Polizei habe mehrere gestohlene Fahrzeuge, gestohlenes Inventar sowie Waffen beschlagnahmt.

Unterdessen spricht das Nationale Sicherheitskomitee von einer Stabilisierung der Lage. Die Sicherheitskräfte sollen die Zentren der terroristischen Gefahr neutralisiert und Verwaltungseinrichtungen, die zuvor von Protestlern besetzt worden waren, befreit haben. Die Suche nach potenziellen Unterschlüpfen der an den Unruhen beteiligten Teilnehmer dauere an. Die Bürger wurden aufgefordert, bei der Identifizierung von Personen, die an terroristischen Aktivitäten beteiligt waren, zu helfen und während der Unruhen gestohlene Waffen freiwillig abzugeben.

Das kasachische Außenministerium teilte vergangene Woche mit, dass das Land einer Aggression von Terroristen ausgesetzt war, die im Ausland ausgebildet worden waren. Außenminister Jerlan Karin nannte die Unruhen einen "hybriden Terroranschlag", der auf Destabilisierung und einen Putsch abzielte. "Kasachstan ist entschlossen, die Demokratie und die Verfassung vor islamistischen Radikalen und Terroristen zu verteidigen", hieß es in einer Erklärung.

Anfang des Jahres kam es in mehreren Siedlungen der ehemaligen Sowjetrepublik zu Protesten angesichts gestiegener Treibstoffpreise an den Tankstellen. Innerhalb weniger Tage eskalierte die Lage, in vielen Städten kam es zu Ausschreitungen und Angriffen auf Regierungsstellen. Die Regierung Kasachstans trat zurück, Ex-Präsident Nursultan Nasarbajew musste den Posten des Vorsitzenden des Sicherheitsrates räumen. Präsident Qassym-Schomart Toqajew hat die Organisation des Vertrages über die Kollektive Sicherheit (OVKS) um Unterstützung gebeten und den 10. Januar zum Tag der Staatstrauer erklärt.

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