Interesse an Stabilität und Sicherheit – Nachbarstaaten setzen auf friedliche Lösungen in Kasachstan

Die Unruhen in Kasachstan, bei denen es zu Dutzenden Todesopfern kam, haben in mehreren Nachbarstaaten und bei regionalen Akteuren für Besorgnis gesorgt. Iran und die Türkei bekräftigten ihre Unterstützung für das zentralasiatische Land angesichts der Krise.

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Saeed Chatibsadeh, hat am Donnerstag erklärt, dass Iran die aktuelle Lage in Kasachstan genau verfolge. Der iranische Diplomat betonte, dass das zentralasiatische Land die Probleme im eigenen Land friedlich und auf dem Wege des Dialogs lösen könne. Die iranische Regierung lege Wert auf die Stabilität und Sicherheit Kasachstans. Chatibsadeh erklärte:

"Wir glauben, dass die weise Regierung und das Volk des befreundeten, brüderlichen und nachbarschaftlichen Landes ihre Probleme und Streitigkeiten friedlich und im Dialog lösen können, ohne ausländische Einmischung und auf der Grundlage ihrer eigenen nationalen Interessen."

Er warnte Kasachstan auch vor Versuchen ausländischer Akteure, die Unruhen auszunutzen und sich so in die Angelegenheiten des Landes einzumischen.

Der iranische Diplomat äußerte die Hoffnung, dass in Kasachstan so bald wie möglich Ruhe wiederhergestellt werden könne.

Derweil erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bei einem Telefongespräch mit seinem kasachischen Amtskollegen Qassym-Schomart Toqajew am Donnerstag seine "Solidarität" mit Kasachstan, wie die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Die Türkei beobachte aufmerksam die Lage im Land. Er drückte sein Beileid für die während der Krawalle Verstorbenen aus.

Der türkische Staatspräsident erhoffe sich, dass möglichst bald eine neue Regierung gebildet wird, um die Spannungen abzubauen. Die alte Regierung war angesichts der Proteste gegen Energiepreiserhöhungen zurückgetreten. Kasachstan sei in der Lage, die Krise zu überwinden, so Erdoğan. Die türkische Regierung sei bereit, Unterstützung jeglicher Art anzubieten.

Der türkische Präsident hat derzeit den Vorsitz der Organisation der Turkstaaten inne. In dieser Funktion stehe er im Kontakt mit den Staatsführern der Mitgliedsstaaten, wie die Presseabteilung Erdoğans erklärte.

Sein Pressesprecher erklärte, dass die Türkei die Todesfälle in Kasachstan bedauere. Der Frieden in und die Stabilität von Kasachstan sei die größte Priorität der Türkei. Ankara werde stets auf der Seite des zentralasiatischen Staates sein.

Am Freitag übermittelte Chinas Präsident Xi Jinping eine "mündliche Nachricht" an Toqajew, wie chinesische Staatsmedien berichteten. Über den Inhalt der Botschaft ist jedoch nichts bekannt.

Ebenfalls am Freitag erklärte der kasachische Präsident Toqajew zwar, dass die "verfassungsgemäße Ordnung" weitgehend wiederhergestellt worden sei, jedoch liegen Berichte über anhaltende Proteste im Land vor.

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