Laut den Enthüllungen aus dem neuen Dokumentarfilm "Die Suche nach sich selbst" von Danmarks Radio (DR) war der US-Geheimdienst CIA in den frühen 1960er Jahren in Menschenversuche verwickelt. Die Experimente sollen an 311 dänischen Kindern, von denen die meisten entweder in Adoptionsfamilien lebten oder aus Waisenhäusern stammten, zur Erforschung von Zusammenhängen zwischen Schizophrenie und Genen oder Umweltfaktoren durchgeführt worden sein.
Per Wennick, der im Film behauptet, als Kind an diesen Experimenten teilgenommen zu haben, berichtete, er sei auf einen Stuhl gesetzt worden, wo ihm Elektroden angebracht wurden. Dann sei er gezwungen worden, sich laute, schrille Geräusche anzuhören. Der Test hatte angeblich darin bestanden, herauszufinden, ob das Kind psychopathische Merkmale aufweisen würde. Bezüglich seiner Erfahrung sagte Wennick:
"Es war sehr unangenehm. Und es ist nicht nur meine Geschichte, es ist die Geschichte vieler Kinder."
Das Projekt wurde unter anderem vom Human Ecology Fund unterstützt, der im Auftrag der CIA betrieben wird. Nach Angaben der Filmautoren wurden diese Experimente in der Dissertation vom dänischen Psychiater Find Schulsinger aus dem Jahr 1977 detailliert beschrieben. Wennick verurteilte die Organisatoren der Versuche:
"Ich denke, das ist eine Verletzung meiner Rechte als Bürger in dieser Gesellschaft. Ich finde es so merkwürdig, dass irgendwelche fremde Menschen mehr über mich wissen sollten, als mir selbst bewusst war."
Laut Jacob Knage Rasmussen vom dänischen Wohlfahrtsmuseum handelt es sich angeblich um den ersten dokumentierten Fall in Dänemark, in dem Kinder unter staatlicher Obsorge für Forschungszwecke verwendet wurden:
"Mir sind keine ähnlichen Experimente bekannt, weder in Dänemark noch in Skandinavien. Es sind erschreckende Informationen, die dem Nürnberger Kodex von 1947 widersprechen, der nach dem Zweiten Weltkrieg ethische Einschränkungen für Menschenexperimente festgesetzt hat."
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