Trotz Booster: Sieben Deutsche infizieren sich in Südafrika mit Omikron-Variante

Trotz Booster-Impfung haben sich mindestens sieben Deutsche in Südafrika mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert. Ihre Auffrischungsimpfungen lagen allerdings mindestens einen Monat zurück. Vier der Betroffenen arbeiteten als Praktikanten in südafrikanischen Krankenhäusern, die drei anderen machten dort Urlaub.

Nach Angaben von Forschern hatte alle sieben Infizierten mindestens zwei von drei Impfungen mit einem mRNA-Vakzin erhalten. Die Auffrischungsimpfungen wurden zwischen fünf und zehn Monate nach den Zweitimpfungen verabreicht und lagen alle mindestens einen Monat zurück. Vier der Betroffenen machten in Südafrika ein Praktikum in Krankenhäusern, drei waren dort auf Urlaub. Bei fünf von ihnen wurde die Omikron-Variante der Studie zufolge explizit nachgewiesen, bei zwei Infizierten schlossen die Forscher indirekt aus epidemiologischen Zusammenhängen darauf. Die sieben Betroffenen hätten sich laut der Studie Ende November oder Anfang Dezember infiziert. Wolfgang Preiser, Mitglied des Forschungskonsortiums, das diese neue Variante entdeckt hatte, sagte dem Tagesspiegel:

"Durchbruchsinfektionen gibt es sehr viele. Was wir nicht wussten, ist, dass auch eine Booster-Impfung mit BioNTech/Pfizer das nicht verhindert."

Preiser mahnte daher:

"Das darf man natürlich nicht falsch verstehen, dass die Impfung nicht helfe. Im Gegenteil: Das zeigt nur, dass auch die bestmögliche Impfung offensichtlich nicht ausreicht, um eine Infektion zu verhindern – was wir ja schon geahnt haben."

Niemand von den Betroffenen im Alter von 25 bis 39 Jahren hatte einen schweren symptomtischen Krankheitsverlauf. "Man kann jetzt natürlich sagen: Das sind doch ohnehin junge Leute. Aber man kann schon davon ausgehen, dass zumindest ein schwerer Verlauf verhindert wird", sagte Preiser von der Universität Stellenbosch nahe Kapstadt. Die Studie von ihm und seinen Kollegen ist bislang noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht.

In der Bundesrepublik sind bis zum 7. Dezember 28 Fälle mit der neuen Variante Omikron des Coronavirus mittels Genomsequenzierung nachgewiesen worden. Bei 36 weiteren Fällen besteht aufgrund eines spezifischen PCR-Tests der Verdacht darauf.

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(rt/dpa)