Zuckerbergs Meta bittet Nutzer um ihre Nacktfotos – zur Prävention von Rachepornos

Der Konzern Meta, der Inhaber von Facebook und Instagram ist, schlägt Nutzern vor, ihre Nacktfotos an seinen neuen Dienst StopNCII.org zu schicken. Damit will das Unternehmen Nutzer vor Rachepornos schützen. Wie dieses Angebot angenommen wird, ist indes fraglich.

Der Techgigant Meta, der noch vor wenigen Monaten als Facebook bekannt war und sich im Mittelpunkt einiger großer Skandale befunden hatte, hat ein neues Projekt zur Prävention von Rachepornos angekündigt – davon wird gesprochen, wenn Nacktfotos und -videos des Opfers in einem Racheakt veröffentlicht werden. Die Idee ist zwar gut, aber die Weise, wie der Dienst funktioniert, könnte vielen fragwürdig erscheinen.

Der Nutzer, der sich vor Rachepornos schützen möchte, muss Nacktfotos und -videos auf seinem Gerät auswählen und sie auf die Webseite StopNCII.org ("Stop Non-Consensual Intimate Images" – zu Deutsch: "Schluss mit ungenehmigten intimen Bildern") hochladen. Das Programm wandelt die Dateien dann in einen einzigartigen Hash-Code um, der an die am Projekt teilnehmenden Unternehmen übermittelt wird. Die Algorithmen der Unternehmen werden dann nach diesem Code in ihren Diensten suchen und die Dateien damit löschen.

Das Projekt wurde zusammen mit der Organisation "Revenge Porn Helpline" ausgearbeitet, die Racheporno-Opfern Unterstützung anbietet. Die Entwickler des Dienstes unterstreichen, dass die Unternehmen keinen Zugang zu den Bildern der Nutzer bekommen würden. StopNCII.org soll die Dateien direkt auf dem Gerät bearbeiten und sie nicht auf seinen Servern speichern. Die Technologie würde darüber hinaus nicht nur dabei helfen, die schon veröffentlichten Rachepornos zu löschen, sondern auch deren Publikation zu verhindern.

Die Entwickler geben dennoch zu, dass der Dienst nur bei der Veröffentlichung nicht bearbeiteter Fotos und Videos helfen würde. Außerdem erfassen die teilnehmenden Unternehmen zwar große und populäre Dienste, aber nicht das gesamte Internet.

Schließlich bleibt die Frage offen, wie viele Nutzer tatsächlich Lust hätten, den Dienst zu nutzen, da Meta für einen eher leichtfertigen Umgang mit persönlichen Daten der Nutzer bekannt ist und dafür des Öfteren kritisiert wurde.

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