Auf einer Pressekonferenz am Dienstag teilte Russlands Außenminister Sergei Lawrow mit, dass beachtliche Truppenkontingente und Waffen aus NATO-Staaten näher an die russische Grenze gebracht werden. In der Ukraine häufen sich ihm zufolge immer mehr Kräfte und Mittel an mit einer zunehmenden Zahl "westlicher Ausbilder". Der Diplomat betonte, dass westliche Länder Kiew bewusst provozieren und die Ukraine "in militärische Abenteuer stürzen könnte". Dies stelle eine direkte Bedrohung der Sicherheit Russlands dar. Falls der Westen die Ukraine nicht zurückhalten kann, wird Moskau notwendige Maßnahmen ergreifen müssen, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, so Lawrow.
Der Minister stellte fest, dass der Westen seit langem andere Staaten dazu drängt, sich an antirussischen Aktivitäten zu beteiligen. Die Einbindung postsowjetischer Länder in die NATO sei "das markanteste Beispiel" dafür.
In einem Interview mit CNN hatte NATO-Chef Jens Stoltenberg kürzlich betont, dass die Allianz die Größe ihrer Streitkräfte verdreifacht und ihre Präsenz sowohl im Schwarzen Meer als auch in der Ostsee ausgebaut hatte, um der russischen Präsenz entgegenzuwirken.
Gleichzeitig äußerten die USA und Deutschland Besorgnis über Russlands Militärpräsenz an der Grenze zur Ukraine. Hintergrund der Äußerungen sind Erkenntnisse der NATO, nach denen Russland in der Nähe der Grenze zur Ukraine große Truppenkontingente und Waffen zusammengezogen haben soll. "Die militärischen Aktivitäten Russlands an der Grenze zur Ukraine geben uns Anlass zu größter Sorge", kommentierte der geschäftsführend amtierende Außenminister Heiko Maas. Die russische Regierung behauptet hingegen, dass von Russland keine Gefahr ausgehe, und argumentiert, dass sie auf ihrem Staatsgebiet Truppen nach eigenem Ermessen bewegen könne.
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