Trotz Booster-Impfungen: Israel befürchtet fünfte Corona-Welle

Nach Ansicht des nationalen Corona-Beauftragten Salman Sarkar steht Israel trotz zahlreicher Drittimpfungen vor dem Beginn einer fünften Corona-Welle. Zuletzt verzeichnete das Gesundheitsministerium wieder einen Anstieg an Corona-Verdachtsfällen.

Nach Einschätzung des nationalen Corona-Beauftragten Salman Sarkar steht Israel am Beginn einer neuen Corona-Welle. Wie Medien am Donnerstag berichteten, komme der Anstieg der Anzahl positiv auf SARS-CoV-2 getesteter Personen "zu früh und zu schnell", so Sarkar. Bisher hatte Israel in der Corona-Krise maximal 11.000 positiv auf SARS-CoV-2 getestete Personen pro Tag vermeldet. Nach Ansicht des Corona-Beauftragten gelang es durch Auffrischungs- oder Boosterimpfungen, die Zahl der Corona-Verdachtsfälle pro Tag auf einen Wert von unter 400 zu drücken und die "vierte Welle" zu brechen.

Zuletzt verzeichnete das Gesundheitsministerium jedoch wieder einen Anstieg der Corona-Verdachtsfälle und der Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele weitere Personen durch eine erkrankte Person angesteckt wurden. Begründet wird dies von offiziellen Stellen mit der abnehmenden Wirkung der Impfung. Die betrifft über eine Million Israelis, die ihre zweite Impfung vor mehr als sechs Monaten erhalten haben.

Ende Juli hatte Israel als erstes Land weltweit die Kampagne zur Auffrischungsimpfung mit den mRNA-Vakzinen der Pharmakonzerne BioNTech/Pfizer gestartet. Fünf Monate nach der Zweitimpfung können Israelis eine Booster-Impfung bekommen. In dieser Woche startete in Israel außerdem die Massenimpfung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren. Von den 9,34 Millionen Bürgern Israels sind bereits rund 43 Prozent dreifach geimpft, fast zwei Drittel sind zweifach geimpft.

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 (rt de/dpa)